Infografik
Horn-Lehe: Zwischen Natur und Technologie
Die Nähe zur Uni, zum Technologiepark und die vielen Grünflächen machen den Stadtteil attraktiv. Doch die Wohnungen hier sind nichts für jeden Geldbeutel.
1 Die Menschen und das Leben in Horn-Lehe
Einfamilienhäuser mit Gärten, prachtvolle Villen, die sich an der Marcusallee aneinanderreihen, aber auch Studentenwohnheime und Wohngebiete mit Mehrfamilienhäusern prägen den bürgerlichen Stadtteil. Neben der Universität Bremen findet man hier auch den Technologiepark – Bremens Innovations- und Technologiezentrum. Erholung finden die rund 25.800 Einwohner unter anderem im 46 Hektar großen Rhododendron-Park.
So vielfältig wie die Bebauungen sind auch die Bewohner von Horn-Lehe. Die jüngere Bevölkerung und die ältere sind fast gleich stark vertreten: 6.234 Menschen unter 25 Jahren und 6.364 über 65 Jahren leben hier.
Horn-Lehe gilt als bürgerlicher Stadtteil, in dem es sich gut leben lässt. Gemessen am jährlichen Durchschnittseinkommen ist der Stadtteil nach Oberneuland und Borgfeld einer der reichsten Bremens. So lässt sich auch die große Diskrepanz zwischen dem durchschnittlichen Jahreseinkommen (54.600 Euro) und dem mittleren Jahreswert (26.500 Euro) erklären. Diese Werte zeigen, dass einigen Anwohnern ein sehr hohes Einkommen zur Verfügung steht, während andere mit deutlich weniger auskommen müssen.
Viele Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind hier ansässig. Dementsprechend ist die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen niedrig: 508 Menschen sind in Horn-Lehe ohne Job. Rund 1.100 Menschen beziehen Hartz IV. Die Diskrepanz zwischen den Zahlen erklärt sich dadurch, dass auch enge Familienmitglieder von Arbeitslosen Hartz-IV-Empfänger sein können. Zum Beispiel, wenn sie sich gerade in der Ausbildung befinden.
Das Polizeirevier Horn umfasst die Stadtteile Horn-Lehe, Oberneuland und Borgfeld. Laut dem Ressort für Inneres wurde im zuständigen Revier von 2014 bis 2017 eine Zunahme von Wohnungseinbrüchen gemeldet. Im vergangenen Jahr gingen diese Fälle dann erstmals wieder deutlich zurück. Dafür stieg die Zahl der Gewalttaten im Jahr 2018 an, die in den Jahren zuvor stetig abgenommen hatte.
2 Probleme und Herausforderungen
Das Mühlenviertel in Horn-Lehe mausert sich laut Ortsamtsleiterin Inga Köstner zum Stadtteilzentrum. Allerdings sind die hier neu geschaffenen Wohnungen nichts für den schmalen Geldbeutel. Bereits im Sommer dieses Jahres will die Sparkasse Bremen ihre neue Stadtteilfiliale eröffnen, außerhalb der Öffnungszeiten stellt sie ihre Räume für Veranstaltungen zur Verfügung. Das sei einerseits ein Gewinn, so Köstner, andererseits sei die Schließung von Zweigstellen insbesondere für ältere Menschen ein Verlust. Für Unmut sorgen laut Ortsamtsleiterin zudem zum einen der stetig zunehmende Verkehr, aber auch der bauliche Zustand von Schulen, Kitas, Sporteinrichtungen sowie Straßen und Wegen.
3 Politische Ausgangslage
Die Wahlbeteiligung an der Bürgerschaftswahl 2015 war in Horn-Lehe recht hoch: 61,2 Prozent der 19.814 Wahlberechtigten gaben ihre Stimmen ab. Rund drei Viertel der Horn-Leher war zu Stimmabgabe berechtigt. Die Zahl der Wahlberechtigten ist in diesem Jahr leicht gesunken: 19.732 Horn-Leher dürfen an der Wahl 2019 teilnehmen.
Bei der Wahl 2015 gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und CDU: 27,9 Prozent der Stimmen gingen an die Sozialdemokraten, dicht gefolgt von den Christdemokraten (27,2 Prozent). Mit 16,2 Prozent wurden die Grünen die drittstärkste Partei. Weit dahinter lagen die AfD (4,8 Prozent) und die Bürger in Wut (1,4 Prozent).
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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 30. April 2019, 19:30 Uhr