Infografik
Fischereihafen: Viel Industrie, wenig Einwohner, keine Schulen
Der Bremerhavener Stadtteil Fischereihafen ist klein und groß zugleich: Hier wohnen gerade mal 232 Menschen – auf einer großen Fläche.
1 Einwohner, Schüler und Schulen im Fischereihafen
Viele Menschen leben in diesem Stadtteil nicht. Gerade mal 232 sind hier gemeldet – dabei ist Fischereihafen mit mehr als 600 Hektar flächenmäßig fast so groß wie Lehe, der bevölkerungsreichste Stadtteil Bremerhavens. Dazu kam 2010 noch das Luneplate-Gebiet mit mehr als 1.500 Hektar. Schulen gibt es hier nicht. Die gerade einmal 16 Schülerinnen und Schüler, also 6,9 Prozent der Einwohner, besuchen die Einrichtungen im benachbarten Geestemünde oder in Wulsdorf.
Die Zahl der Kinder im Schulalter ist im Stadtteil Fischereihafen so klein, dass die Daten über die erworbenen Schulabschlüsse statistisch nicht repräsentativ sind. Im vergangenen Jahr sind beispielsweise weniger als fünf Schüler aus der Schule entlassen worden. Schon eine sehr kleine Anzahl an Schülern kann deshalb große Schwankungen in der Statistik verursachen. Daher ist es nicht möglich, einen eindeutigen Trend zu erkennen.
2 Herausforderungen und Probleme im Bildungsbereich
Laut dem Bremerhavener Schuldezernat gibt es im Fischereihafen keine besonderen Probleme und Herausforderungen. Über Werte wie den Sprachförderbedarf liegen wegen der geringen Anzahl von Einwohnern keine Daten aus diesem Stadtteil vor. In anderen Stadtteilen gibt es durchaus Sprachförderbedarf bei Kindern. Entsprechende Daten wurden zuletzt beim sogenannten Cito-Test, einem Sprachtest, im Jahr 2014 erhoben.
3 Rahmenbedingungen und Lebensumstände im Fischereihafen
Der Fischereihafen ist ein Stadtteil im Wandel: Die aktive Hochseefischerei spielt kaum mehr eine Rolle. Den Wandel zur verarbeitenden Industrie gilt hier aber als gelungen. Auch der Aufbau der Windkraftbranche war hier scheinbar geglückt. Mehrere große Anbieter siedelten sich an. Doch mehrere Schließungen und Insolvenzen haben den Traum vom starken Offshore-Standort platzen lassen. Adwen, Powerblades, Senvion: Diese großen Namen haben sich aus Bremerhaven zurückgezogen, sich stark verkleinert oder Insolvenz beantragt.
Obwohl im Fischereihafen vor allem Menschen leben, die dort auch arbeiten, gibt es dort auch Empfänger von Sozialleistungen. Mit 33,3 Prozent ist der Anteil der Kinder mit Hartz-IV-Bezug sogar einer der höheren in der Stadt. Für die Bildungssituation in einem Stadtteil ist das deshalb von Belang, weil ein niedriges Einkommen der Eltern den Bildungserfolg von Kindern beeinflussen kann. Die Quote der Hartz-IV-Bezieher über alle Altersgruppen liegt im Stadtteil bei zehn Prozent.
Hinweis: Da für die Stadtgemeinde Bremerhaven nicht alle Zahlen kleinräumig und auf Stadtteilebene vorliegen, können einige Daten (darunter die Alleinerziehenden-Quote, das Einkommen oder familiäre Rahmenbedingungen) hier nicht dargestellt werden.
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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 10. November 2019, 19:30 Uhr