Warten bis zum Sonntag – wie guckt Werder auf die Konkurrenz?

Am Sonntag ist das erste von zwei Aufstiegs-Endspielen für Werder. Knifflig dabei: Darmstadt und Schalke spielen vor den Bremern. Trainer Werner nimmt es gelassen.

Am Sonntag um 13:30 Uhr geht es im Stadion von Erzgebirge Aue für Werder nur um eines: "Wir müssen schauen, dass wir drei Punkte holen", sagt der Bremer Coach Ole Werner. Wie viele Tore man dabei vielleicht schießen müsse, sei völlig egal. Überhaupt zu gewinnen, "das ist das Wichtigste".

Werder ist an diesem und am kommenden Sonntag zum Siegen verdammt, wenn es mit dem Aufstieg noch klappen soll. Schalke und Darmstadt liegen in der Tabelle vor den Bremern – und legen an diesem Wochenende auch noch vor.

Zittert Werder gemeinsam vor dem Fernseher?

Am Freitagabend ist Darmstadt in Düsseldorf zu Gast, der HSV will am Samstag gegen Hannover seine Aufstiegschancen wahren und im Duell zwischen Schalke und St. Pauli können sich am Samstagabend zwei Konkurrenten gegenseitig die Punkte streitig machen.

Was also wird Werder tun? Gemeinsam vor dem Fernseher zittern? "Wir werden nicht drei Tage Public Viewing machen und gemeinsam alle Spiele angucken", wiegelt Werner zwar ab. Aber hingucken werden die meisten Spieler dann wohl doch.

Meistens ist es am Vorabend eines Sonntagsspiels im Hotel so, dass dann schon das Spätspiel läuft. Und diejenigen, die keine Behandlung haben oder die nicht lieber für sich auf dem Zimmer ihre Ruhe haben wollen, können das dann gemeinsam gucken. In der Regel findet sich eine ganz stattliche Gruppe.

Werder-Trainer Ole Werner am Freitag

Werner erwartet Reaktion von Aue

Werder-Coach Ole Werner auf dem Trainingsplatz umringt von seinem Trainerteam.
Ole Werner (Mitte) ist mit seinem Trainerteam im Aufstiegsendspurt besonders gefordert. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid, und gemeinsam zu schauen, ob die Konkurrenz weiter vorlegt, macht es vielleicht leichter. Denn der Druck auf die Bremer wird nicht geringer und schon vor dem Anpfiff in Aue wissen sie, wie die neue Punktekonstellation in der Tabelle ist, wie sich das Torverhältnis verändert hat.

Um sechs Tore schlechter ist Werders Bilanz schon jetzt im Vergleich zum Zweitplatzierten aus Darmstadt. Und das vor allem deshalb, weil diese am vergangenen Spieltag mit 6:0 Aue in die 3. Liga beförderten. Auch das macht es für die Bremer nicht einfacher: Was für ein Gegner erwartet sie am Sonntag? Einer, der aufgegeben hat und sich in sein Schicksal fügt oder einer, der es noch einmal allen zeigen will?

Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft aus Aue eine Reaktion zeigen möchte, um sich mit einem positiven Ergebnis aus der Liga und von den Fans verabschieden möchte. Wir müssen immer davon ausgehen, dass ein Gegner, der gegen Werder spielt, an seine Leistungsgrenze kommt und sein Bestmögliches bringt.

Werder-Trainer Ole Werner am Freitag

Am späten Samstagabend weiß Werder, ob die Nerven der Konkurrenz gezittert oder standgehalten haben – und dieses Wissen haben sie, gewollt oder nicht, in Aue im Hinterkopf. Werner aber hofft darauf, dass seine Mannschaft cool bleibt und nur auf sich schaut: "Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und alles andere können wir ohnehin nicht beeinflussen."

Das Restprogramm der Aufstiegskandidaten:

FC Schalke 04 – Platz 1, 67:41 Tore, 59 Punkte

FC St. Pauli (H)
1. FC Nürnberg (A)

Darmstadt 98 – Platz 2, 67:44 Tore, 57 Punkte

Fortuna Düsseldorf (A)
SC Paderborn 07 (H)

Werder Bremen – Platz 3, 60:43 Tore, 57 Punkte

Erzgebirge Aue (A)
Jahn Regensburg (H)

Hamburger SV – Platz 4, 62:32 Tore, 54 Punkte

Hannover 96 (H)
Hansa Rostock (A)

FC St. Pauli – Platz 5, 57:43 Tore, 54 Punkte

FC Schalke 04 (A)
Fortuna Düsseldorf (H)

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Autorin

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 6. Mai 2022, 16 Uhr