Das Eishockey-Märchen der Pinguins braucht ein Wunder fürs Happy End

DEL-Finalserie: Das 1:4 der Fischtown Pinguins gegen Berlin im Video

Bild: Imago | HMB-Media

Nach der 3. Niederlage im Finale stehen die Bremerhavener mit dem Rücken zur Wand. Am Freitag könnte der Traum vom ersten Meistertitel platzen. Doch sie geben nicht auf.

Als die Schlusssirene am Dienstagabend ertönte, bebte die pickepacke volle Berliner Arena endgültig. 14.000 Eishockey-Fans lagen sich nach dem 4:1-Sieg ihrer Eisbären freudetrunken in den Armen. Doch unten auf dem Eis standen die Fischtown Pinguins, ausgepowert, fast stehend k.o. und mit hängenden Köpfen da.

So ähnlich hatten die Bremerhavener schon am Sonntagabend ausgesehen, als sie in der Rekordverlängerung nach 98 Minuten doch als Verlierer des dritten Finalspiels vom Eis trotteten. Die Pinguins wollten nun also trotzig die richtige Antwort geben, sich im Kampf um den Meistertitel zurückmelden. Es war nicht gelungen.

Sulzer: "Viele Chancen leider ungenutzt"

Eishockey-Spieler Ziga Jeglic von den Fischtown Pinguins steht nach der Niederlage gegen Berlin enttäuscht auf dem Eis.
Frust bei Ziga Jeglic nach der 1:4-Niederlage im 4. Finalspiel der Fischtown Pinguins. Bild: Penny DEL / City-Press GmbH

Die Bremerhavener stehen in der Best-of-seven-Finalserie mit 1:3 mit dem Rücken zur Wand. Am Freitagabend können die Berliner ihre zehnte Meisterschaft besiegeln. Nur ein Wunder kann jetzt noch helfen, damit dieses wunderbare Eishockey-Märchen des kleinen Klubs von der Nordsee noch sein Happy End bekommt.

Dabei hatten die Fischtown Pinguins auch in diesem 4. Finalspiel wirklich alles gegeben, alles versucht. Am Ende leuchtete auf dem Videowürfel an der Hallendecke ein 1:4 als Ergebnis auf, das ein schiefes Bild dieses engen Duells zeichnete.

Das Ergebnis war definitiv zu hoch. Ich würde sogar sagen, dass wir über einen großen Zeitraum die bessere Mannschaft waren. Wir hatten viele Chancen, die wir leider ungenutzt gelassen haben. Die Berliner haben ihre dagegen sehr effizient genutzt.

Pinguins Co-Trainer Alexander Sulzer in der ARD

Pinguins zu Beginn noch mit schweren Beinen

Die Pinguins waren allerdings erst im zweiten Drittel in Fahrt gekommen, als sie schon dem 0:1-Rückstand hinterher liefen. Die Beine schienen nach dem Marathonspiel vom Sonntag doch noch schwer. Aber die Bremerhavener bissen sich in die Partie, angepeitscht von mehreren hundert mitgereisten Fans glichen sie aus.

Aber am Ende machten vor allem drei Dinge den Unterschied aus: Das bessere Powerplay der Berliner, die Effizienz vor dem Tor – und Ty Ronning. Drei Treffer von ihm für die Eisbären, es war sein Abend. "Er macht drei Dinger und wir kriegen den Puck einfach nicht rein", bedauerte auch Philipp Bruggisser in der ARD, der den Ausgleich für die Pinguins erzielt hatte: "Aber wir haben Charakter gezeigt."

Pinguins bleiben angriffslustig: "Werden am Freitag gewinnen"

Die Mentalität des Neulings auf der Finalbühne ist tatsächlich eindrucksvoll und so sind die Pinguins auch vor dem vermeintlich letzten Spiel am Freitag weiter angriffslustig. "Es geht nur noch um harte Arbeit und den Willen", betonte Bruggisser. Daran mangelt es den Bremerhavenern wahrlich nicht.

"Wir werden bereit sein am Freitag und wir werden das Spiel gewinnen", stellte Co-Trainer Sulzer klar. 4.000 euphorische Pinguins-Fans werden zumindest für reichlich Rückenwind und den nötigen Energieschub sorgen. Doch Trainer Thomas Popiesch hat zum Ende dieser außergewöhnlichen Saison der Bremerhavener noch ganz nüchtern, wie das so seine Art ist, die richtige Statistik parat: "Dieses Jahr haben wir noch nicht drei Spiele hintereinander verloren." Bliebe das so, ginge der Traum vom Titel an der Nordsee noch ein bisschen weiter.

Termine der Play-off-Finalspiele:

SpieleDatumUhrzeitHeimErgebnis
Spiel 117. April19:30 UhrBremerhaven4:2
Spiel 219. April19:30 UhrBerlin5:3
Spiel 321. April15:30 UhrBremerhaven1:2 (nach Verlängerung)
Spiel 423. April19:30 UhrBerlin4:1
Spiel 526. April19:30 UhrBremerhaven
Spiel 628. April14 UhrBerlin
Spiel 730. April19:30 UhrBremerhaven

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Autorin

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 24. April 2024, 18:06 Uhr