Füllkrug: "Habe Werder das Zeichen gegeben, dass ich nicht doof bin"

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Für den Verbleib in Bremen verzichtet Niclas Füllkrug auf Geld. Am Dienstag sprach der Stürmer auch über Ole Werners Rolle bei seiner Vertragsverlängerung.

Was sich seit einiger Zeit angedeutet hatte, ist seit dem Sonntag offiziell. Niclas Füllkrug hat bei den Bremern verlängert und verriet am Dienstag in einer Medienrunde, dass der neue Kontrakt an der Weser über drei Jahre läuft. Außerdem sprach er dabei über...

...die Bedeutung von Werder für ihn:

Es gibt zwei Vereine, die auf diesem Niveau besonders für mich sind. Das sind Werder Bremen und Hannover 96. Werder ist für mich immer noch ein großer Verein mit riesiger Tragweite. Ich habe damals die Entscheidung getroffen, hier ins Internat zu gehen und die ganze Jugendzeit hier zu verbringen. Daher kommt es natürlich, dass ich eine besondere Verbindung zu dieser Stadt und zu diesem Verein habe. Mir fiel es leicht, hierher zurückzukommen. Und genauso leicht fiel es mir, jetzt auch meinen Vertrag zu verlängern und mich gar nicht groß mit anderen Dinge zu beschäftigen.

Niclas Füllkrug auf dem Podium.
Niclas Füllkrug am Dienstag in einer Medienrunde

...seinen Verzicht auf Gehalt für die Verlängerung nach Abstieg und Corona-Zeit:

Ich habe Werder von Anfang an das Zeichen gegeben, dass ich nicht doof bin und ich weiß, dass wir, wenn wir über eine Vertragsverlängerung reden, es nicht zu denselben Bezügen sein wird wie vorher. Grundsätzlich verdienen wir alle hier bei Werder Bremen als Fußballer genug Geld, um unsere Familie zu ernähren und ein tolles Leben zu führen. Dafür bin ich sowieso dankbar und demütig.

Niclas Füllkrug auf dem Podium.
Niclas Füllkrug

...Ole Werners Rolle bei der Vertragsverlängerung:

Grundsätzlich muss man sagen, dass für einen Fußballprofi die Positionen des Trainers und des Co-Trainers so mit die wichtigsten in einem Verein sind. Das sind die, mit denen du tagtäglich zusammenarbeitest und die, auf die du hören musst und die dir Tipps geben. Die müssen an dich glauben, aber du musst auch an die glauben. Dementsprechend war das schon eine wichtige Position für mich, die bei der Vertragsverlängerung auch eine große Rolle gespielt hat. Wenn ich davon nicht überzeugt wäre, hätte ich nicht verlängert.

Niclas Füllkrug auf dem Podium.
Niclas Füllkrug

...ein mögliches Karriereende bei Hannover 96 nach dem Vertrag bei Werder:

Je älter ein Mittelstürmer wird, desto besser wird er. Ich sehe mein Karriereende nach dem Vertrag noch nicht. Das sind jetzt noch drei Jahre. Da kann noch viel passieren. Ich habe auch danach noch ein bisschen Zeit. Bei mir wird es sowieso so sein, dass ich an dem Tag, an dem ich mit Profifußball aufhöre, mit Amateurfußball anfange.

Niclas Füllkrug auf dem Podium.
Niclas Füllkrug

...den Tag des Aufstiegs und das Posieren mit der Fackel in der Ostkurve:

Da muss ich jetzt ja vernünftig antworten (lacht). Ich kann diese extreme Strafe verstehen, weil wir eine Vorbildfunktion haben. Es ist nochmal etwas anderes, wenn dort ein Spieler steht, als wenn es ein Vermummter ist, den man nicht zuordnen kann. Das war vielleicht nicht so clever. Es war auch keine einfache Situation. Der Platzsturm war einerseits schön, andererseits haben Duckschi (Marvin Ducksch, Anm. d. Red.) und ich dabei am meisten abbekommen. Ich habe zum Glück einen der Ultras gekannt, der mich dort dann ein bisschen rausgezogen hat. Bis ich am Zaun war, habe ich jedoch gefühlt eine halbe Minute keine Luft bekommen. Das war schon ein bisschen unangenehm, weil acht Leute, die auch schon ein, zwei Bier intus hatten, dich gleichzeitig umarmen und dir an die Kehle und den Bauch greifen. Dann wurde ich an den Zaun gebracht und konnte kurz einmal durchatmen. Und dann hatte ich plötzlich auch schon das Bengalo in der Hand. Das war alles innerhalb von Sekunden.

Niclas Füllkrug auf dem Podium.
Niclas Füllkrug

...das Zusammenspiel mit Marvin Ducksch in der Bundesliga:

Klar wird er das ein oder andere etwas anders machen müssen als letztes Jahr. Ich aber auch. Wir hoffen natürlich, dass wir viele Ballbesitzphasen bekommen werden. Aber es wird wohl nicht so viele Spiele geben wie im letzten Jahr, in denen die Gegner uns sehr tief empfangen. Ich gehe schon davon aus, dass wir das ein oder andere Mal gepresst werden. Aber wir wollen auch ein Stück weit überraschen, trotzdem unseren Plan durchziehen und Ballbesitzphasen haben. Ich glaube, es hat uns im vergangenen Jahr echt ausgezeichnet, dass wir aus ruhigen Ballbesitzphasen sehr viele Tore schießen konnten.

Niclas Füllkrug auf dem Podium.
Niclas Füllkrug

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 19. Juli 2022, 18:06 Uhr