Abbau des Bremerhavener Molenturms: "Kuppel zeigt sich widerspenstig"

Bild: Radio Bremen
  • Kuppel des schiefen Molenturms noch immer nicht abgesetzt.
  • Sprecher von Bremenports: "Kuppel hat sich nicht bewegt".
  • Experten wollen den Turm später Stück für Stück abtragen.

Der Abbau der Kuppel des in Schieflage geratenen Bremerhavener Leuchtturms verzögert sich weiter. Nach Angaben der zuständigen Hafengesellschaft Bremenports ist die Kuppel zwar inzwischen vom Turm gelöst worden. Doch bis zum Donnerstagabend schlugen vier Hebe-Versuche mit einem großen Schwerlastkran fehl. Am Freitag werden die Arbeiten dann fortgesetzt.

Die Kuppel hat sich bislang gewehrt, von dem Kran abgehoben zu werden. Wir haben die Last, die der Kran gezogen hat, immer weiter erhöht, aber trotzdem hat sich die Kuppel bislang nicht bewegt.

Holger Bruns, Sprecher von Bremenports

Letztlich wollten die Arbeiter noch mehr Zug aufbauen. Hierfür stellten sie den Kran näher an den Turm, damit er mehr Lasten nehmen kann. Doch auch beim letzten Versuch am Donnerstag blieb der erhoffte Effekt aus. Warum es hakt, ist bislang unklar. Es wurde nochmals unter anderem mit Metallsägen kontrolliert, ob die Kuppel tatsächlich gelöst ist. Das sei laut Bruns definitiv der Fall.

Entweder ist dieser Turm doch schwerer als vorausberechnet oder es gibt im Inneren des Turms irgendwo noch eine Befestigung, die verhindert, dass er hoch geht.

Holger Bruns, Sprecher von Bremenports

Neue Strategie zum Abbruch des Turms

Zunächst soll die obere Kappe des Turms angehoben werden. In einem zweiten Schritt wird dann das Prisma des historischen Leuchtfeuers gerettet. Als Drittes kommt das Geländer an die Reihe. Die tonnenschweren Bauteile kommen auf einem Ponton und werden später auf dem Gelände der Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung (WSV) in Bremerhaven gelagert.

Von der ursprünglichen Idee, den steinernen Turm kontrolliert umkippen zu lassen, sind die Fachleute aber inzwischen abgerückt. Denn dabei würden viele Teile ins Wasser fallen, die mühsam wieder heraufgeholt werden müssten.

Wir sind mit dem Denkmalschutz im Gespräch über das Abbruchkonzept und haben jetzt eine deutliche Veränderung gegenüber dem, was wir in den letzten Tagen an Plänen kommuniziert haben.

Holger Bruns, Sprecher Bremenports

Nun soll das Steingebäude mit einer Abbruchschere abgetragen werden. Zu diesem "abknabbern" gebe es mehr Erfahrungswerte. Dadurch sei klar, was alles erhalten bleiben könne. Außerdem scheint dies die für die Arbeiter sicherste Abbruchvariante. Die Dauer der Abbrucharbeiten konnte Bruns nicht einschätzen. Der geplante Neuaufbau des Turms soll laut des Bremenports-Sprechers nach Absprache mit der Denkmalpflege später mit neuen Steinen erfolgen.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 25. August 2022, 19:30 Uhr