5 Tipps, um Ihre Pflanzen vor Hitze und Sonnenbrand zu schützen

Junge Frau arbeitet im Gewächshaus einer Gärtnerei

Rosen und Gärtnern im Klimawandel

Bild: dpa | Robert Kneschke

Braune Blätter, schlappes Grün: Auch Pflanzen können Sonnenbrand bekommen. Wie Sie sie davor schützen, erklärt Urban-gardening-Expertin Katharina Müller vom Bremer BUND.

Starkregen und lange Trockenzeiten machen es Hobbygärtnern im Land Bremen derzeit schwer. Hier ein paar Tipps, was Sie im Garten und auf dem Balkon tun können.

1 Sonnenbrand vermeiden

Zu viel Zeit in der prallen Sonne schadet nicht nur der menschlichen Haut. Auch Pflanzen können Sonnenbrand bekommen. "Besonders Jungpflanzen sind gefährdet", sagt Katharina Müller, Urban-Gardening-Expertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Bremen. Helle, beige oder sogar braun verfärbte Blätter und schlaffes Grün zeigen, dass der Standort zu sonnig für die Pflanze ist.

Vertrocknete Blätter eines Apfelbaumes
Hitze und Sonne haben diesem Apfelbaum stark beschädigt. Bild: dpa | Rolf Haid

Ist der Schaden gering, kann man die verwelkten Blätter einfach herausknipsen. "Wenn die komplette Pflanze betroffen ist, kann das zum Absterben führen." Damit es dazu gar nicht erst kommt, sei es ratsam, besonders Jungpflanzen vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen. "Einfache Mittel wie ein Sonnenschirm oder die Wahl eines geschützten Standorts können dabei schon helfen."

Die Bremer Gartenexpertin empfiehlt grundsätzlich darauf zu achten, welcher Standort zu welcher Pflanze passt.

Gemüse, Blumen oder Sträucher, für die Halbschatten ideal sind, sollten nicht acht Stunden der prallen Sonnen ausgesetzt sein.

Porträt von Katharina Müller
Katharina Müller, BUND, Urban-Gardening-Expertin

2 Tomaten, Gurken und Co. langsam abhärten

Besonders Jungpflanzen, die in den letzten Wochen auf der Fensterbank vorgezogen wurden, sollte man langsam an die Bedingungen draußen gewöhnen.

Veränderungen der Lichtintensität, Wind und Temperaturschwankungen sind Stress für die Pflanzen.

Porträt von Katharina Müller
Katharina Müller, BUND, Urban-Gardening-Expertin

Deshalb sollte man sie zwei bis drei Wochen täglich für ein paar Stunden in den Halbschatten stellen, damit sich das unerfahrene Grünzeug an seine neue Umgebung anpassen kann. Mit dieser schrittweisen Methode lassen sich laut Expertin auch Sonnenschäden vorbeugen.

 

3 Richtig gießen

Egal ob Rasen, Blumenmeer oder Tomatenkolonie – der richtige Umgang mit Wasser ist wichtig. "Ich empfehle in den Morgenstunden zu wässern", sagt Müller.

Blonde Frau, Anfang 30, mit Gießkanne vor Regentonnen
Katharina Müller rät davon ab, während der Mittagszeit zu gießen. Bild: Radio Bremen | Alexander Schnackenburg

Wer abends gießt, sorgt für eine feuchte Umgebung, die auch gefräßigen Schnecken gefällt. Wässern bei Hitze und starker Sonneneinstrahlung um die Mittagszeit sollte vermieden werden. Zum einen wirken die Wassertropfen wie kleine Brenngläser und können den Pflanzen schaden. Zum anderen verdunstet das Wasser in der Mittagshitze viel zu schnell.

Wer es nicht vor der Arbeit schafft, im Garten oder auf dem Balkon zu gießen, kann sich mit sogenannten Ollas behelfen. Die Bewässerungsgefäße kann man direkt kaufen oder aus zwei Tontöpfen und Bienenwachs basteln.

Tontöpfe stehen in einem Garten
Aus alten Blumentöpfen lassen sich leicht kleine Bewässerungsanlagen bauen. Bild: dpa | Marion Nickig

"Kleben Sie die beiden gleichgroßen Töpfe mit Bienenwachs oder einem anderen wetterfesten Klebstoff zusammen, sodass ein großes Gefäß entsteht“, erklärt Müller. Der untere Tontopf sollte mit einer Tonscherbe verschlossen werden. Diese Bewässerungsgefäße können neben die Pflanze mit in die Erde gegeben werden und durch das Loch mit Wasser befüllt werden. Nach und nach wird die Erde so gleichmäßig feucht gehalten.

4 Weniger gießen dank Mulch

Wer Beete und Töpfe mit abgetrocknetem Rasenschnitt, Stroh oder Rindenmulch abdeckt, muss weniger Gießkannen schleppen. Die Mulchschicht sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit im Boden gehalten wird. Das Risiko, dass die Pflanzen vertrocknen, sinkt deutlich.

5 Torffrei gärtnern

"Wer beim Gärtnern auf torffreie Blumen- und Pflanzerde verzichtet, leistet einen Beitrag, um Moore und auch um unser Klima zu schützen", sagt Müller.

Regenwurm kriecht aus nasser Erde heraus (Archivbild)
Regenwürmer helfen beim Kompostieren. Bild: Imago | Blickwinkel/R. Sturm

Hochmoore sind wichtige CO2-Speicher und werden beim Torfabbau geschädigt beziehungsweise zerstört. Stattdessen ist es ratsam, den Humusgehalt des Bodens zu erhöhen. Dann könne die Erde auch Wasser besser speichern, so die Bremer Gärtnerin.

Eine Möglichkeit ist es, sich einen Komposthaufen anzulegen. Wer dazu nicht genügend Platz hat, kann auch eine Wurmkiste auf dem Balkon aufstellen und seine Beete regelmäßig mit Kompost versorgen.

Mehr zum Thema Gärten:

Autorin

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Vormittag, 18. April 2022, 12:10 Uhr