Bremer BLG sieht chinesischen Einstieg in Hamburger Hafen entspannt

Das bedeutet Chinas-Einstieg im Hamburger Hafen für Bremerhaven

Bild: Imago | Olaf Döring
  • BLG-Vorstand sieht weder kritische Infrastruktur noch Hafenkooperation bedroht.
  • Für Bremen kommt Zusammenschluss mit China derzeit nicht infrage.
  • Bremen setzt laut BLG auf Kooperation mit anderen Häfen.

Aus Sicht des Bremer Logistik-Konzerns BLG ist die Beteiligung der Chinesen an einem Terminal im Hamburger Hafen kein Risiko für Deutschlands kritische Infrastruktur. BLG-Vorstand Frank Dreeke sieht auch keine Probleme für eine angestrebte Hafenkooperation.

Nach einem tagelangen Streit in der Bundesregierung hat diese dem Einstieg der Chinesen in Hamburg doch zugestimmt. Statt 35 Prozent bekommt die chinesische Staatsreederei Cosco nun aber nur 24,9 Prozent. So sollen Chinas Einflussmöglichkeiten auf den Terminalbetrieb gering gehalten werden.

Die um den Hamburger Hafen geführte Diskussion beruhe allein auf Ideologie, so Dreeke. Laut BLG-Chef handelt es sich bei der geplanten Beteiligung der Chinesen am Terminal Tollerort in Hamburg um eine Reaktion darauf, dass Reedereien verstärkt auf eigene oder von ihnen bevorzugte Terminals setzen. Für Bremen sieht er das allerdings nicht als Vorbild, weil es schon andere Zusammenschlüssen gebe – wie beispielsweise zwischen Eurogate und der dänischen Reederei Maersk.

Gespräche zu Hafenkooperation liegen auf Eis

Damit sich die Hafenbetriebe gegen die zunehmende Konkurrenz aus dem Ausland behaupten können, brauche es mehr Kooperation. Deshalb würden die Gespräche dazu zwischen den Hafenbetreibern, der Hamburger HHLA und der Bremer Eurogate, die zur BLG gehört, wieder aufgenommen. Wann, sagte Dreeke jedoch nicht. Die Gespräche liegen zurzeit unter anderem wegen des Ukraine-Kriegs und anhaltender Logistikprobleme auf Eis.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 26. Oktober 2022, 19:30 Uhr