Bremen und Rheinland-Pfalz beraten über Polizeikosten-Streit

Auch das Land Rheinland-Pfalz möchte, dass der Profifußball sich an den Mehrkosten für Hochrisikospiele beteiligt. Dies soll durch einen Fonds der DFL geschehen.

Ulrich Mäurer sitzt auf einem Stuhl und trägt einen Anzug.
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer berät am Dienstag in Mainz gemeinsam mit seinem rheinland-pfälzischen Amtskollegen Roger Lewentz über eine Regelung im Polizeikosten-Streit. Bild: Imago | Martin Müller

Die schon lange anhaltende Diskussion um die Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisiko-Fußballspielen führt Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Dienstag nach Mainz. Dort möchte er sich um 13 Uhr gemeinsam mit seinem rheinland-pfälzischen Amtskollegen Roger Lewentz (SPD) zum Thema äußern. Bremen und Rheinland-Pfalz plädieren für einen Fonds der Deutschen Fußball Liga (DFL), um die Mehrkosten für die aufwendigen Einsätze rund um solche Spiele der ersten und zweiten Liga zu begleichen. In den Fonds würde der Profifußball einzahlen, Bund und Länder könnten sich daraus Polizeikosten teilweise erstatten lassen.

Dem Innenministerium in Mainz zufolge geht es in Rheinland-Pfalz bei den Hochrisikospielen von Mainz 05, dem einzigen Club im Land in der ersten oder zweiten Liga, um eine Kostenbeteiligung von etwa 250.000 bis 400.000 Euro pro Saison. In der Saison 2018/19 hatte es ein Hochrisikospiel gegen Frankfurt gegeben, 2017/18 zwei gegen Frankfurt und Köln.

Lewentz: "Was erzähle ich dem Steuerzahler?"

Roger Lewentz trägt einen Anzug und schaut leicht an der Kamera vorbei.
Auch Roger Lewentz, Innenminister von Rheinland-Pfalz, möchte den Profifußball an den Kosten für die Polizeieinsätze bei Hochrisiko-Spielen beteiligen. Bild: Imago | Rainer Unkel

Lewentz ist der Auffassung, dass die Steuerzahler nicht die Kosten für diese Polizeieinsätze tragen dürfen. Die DFL erwirtschafte einen "Riesenvorteil", wenn sie nicht für die Polizeieinsätze zahlen müsse, sagte Lewentz am Dienstag im Radioprogramm "SWR Aktuell" vor dem Treffen mit Mäurer. "Was erzähle ich dem Steuerzahler, was erzähle ich den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten, was erzähle ich einem Rechnungshof, wenn ich das nicht tun würde?", fragte der Minister. "Es geht um Gerechtigkeit."

Bislang hat nur Bremen Geld von der DFL verlangt und zuletzt rund 1,17 Millionen Euro in Rechnung gestellt. Neben Bremen und Rheinland-Pfalz zeigte sich zuletzt auch Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) offen dafür, die DFL an den Kosten zu beteiligen.

Mäurer: "Man möchte versuchen, die Politik zu erpressen"

Bild: Radio Bremen | Screenshot

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 1. Oktober 2019, 19:30 Uhr

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