Diese Werderanerin kickt beim EM-Start vor 69.000 Fans

Werder-Spielerin Schiechtl beim EM-Eröffnungsspiel vor Rekordkulisse

Bild: Radio Bremen

Das ausverkaufte Stadion Old Trafford in Manchester bietet am Mittwochabend eine Rekordkulisse im Frauen-Fußball. Werder-Spielerin Katharina Schiechtl ist mit Österreich dabei.

Der Zuschauerrekord ist schon geknackt, bevor überhaupt der erste Ball rollt. Über 500.000 Tickets sind vor dem Eröffnungsspiel der 13. Europameisterschaft verkauft. Der Frauen-Fußball erhofft sich von der EM in England einen Quantensprung und beste Werbung. Der englische Verband FA verspricht nicht weniger als das "größte europäische Frauen-Sport-Event der Geschichte".

Der Andrang ist bisher gewaltig, das Auftaktspiel heute Abend um 21 Uhr zwischen England und Österrreich wird vor einer Rekordkulisse stattfinden. Im ausverkauften Stadion Old Trafford in Manchester werden 69.000 Fans mitfiebern – und eine Werder-Spielerin ist auf dem Rasen mittendrin: Katharina Schiechtl.

Wenn ich an diese 74.000 Zuschauer denke, bekomme ich jetzt schon Gänsehaut. Das ist für uns alle einfach ein Riesen-Highlight. Die Vorfreude ist einfach riesig.

Werder-Spielerin Katharina Schiechtl im Sportblitz

"Machen es England so schwer wie möglich"

Die Engländerinnen, die "Lionesses", gehören zu den Favoritinnen auf den EM-Titel, sind seit 14 Spielen ungeschlagen. Die Österreicherinnen gehen als klare Underdogs ins Rennen. "England ist der klare Favorit, aber wir versuchen, alles reinzuhauen und es ihnen so schwer wie möglich zu machen", sagt Schiechtl.

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Doch sie kennt sich gut aus mit der Außenseiterrolle, schließlich kämpft sie mit Werder Bremen in der Bundesliga Jahr für Jahr gegen den Abstieg – in der letzten Saison mit Erfolg. In der österreichischen Nationalmannschaft spielt Schiechtl wie bei Werder hinten rechts, erzielte in 61 Spielen acht Tore. Die Vorfreude auf den EM-Start ist riesig.

16 Millionen Euro Prämien – die Männer bekamen 330 Millionen

Doch bei aller Hoffnung auf eine Zeitenwende im Frauen-Fußball ist auch bei diesem Groß-Event längst nicht alles rosig. Einige Spiele finden in Mini-Arenen statt mit einer Kapazität von 7.000 Fans. Als "respektlos" und "peinlich" hatte das Islands Spielführerin Sara Gunnarsdottir vom Champions-League-Sieger Olympique Lyon bezeichnet.

Die UEFA schüttet dieses Mal 16 Millionen Euro an Prämien aus, was natürlich nicht ansatzweise an die über 330 Millionen von der Männer-EM 2021 herankommt. Nach einem FA-Report werden während des Turniers in den neun Austragungsorten 54 Millionen Pfund (rund 63 Millionen Euro) umgesetzt.

250 Millionen TV-Zuschauer sollen in 195 Ländern Spiele anschauen. Organisatoren, UEFA und auch die nationalen Verbände wie der DFB erhoffen sich eine nachhaltige Wirkung für ihren immer noch nicht voll akzeptierten Sport. Ob der Aufbruch gelingt, wird sich in den kommenden drei Wochen zeigen.

Die österreichischen Nationalspielerinnen trainieren vor dem EM-Start im noch leeren Stadion Old Trafford.
Rekordkulisse zum EM-Start: Das Eröffnungsspiel findet in Manchester in Old Trafford vor 74.000 Zuschauern statt. Bild: dpa | Georg Hochmuth

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 6. Juli 2022, 18:06 Uhr