Infografik
Rekord: So neigt sich Bremerhavens Molenturm im weltweiten Vergleich

Acht Grad beträgt der Neigungswinkel des Molenturms. Das würde für das Guinnessbuch reichen. Kein schiefer Turm weltweit ist schiefer – aber es wird wohl nichts mit dem Eintrag.
Schief, schiefer, Molenturm von Bremerhaven: Um acht Grad neigt sich das Wahrzeichen der Stadt, wie Bremenports-Sprecher Holger Bruns buten un binnen nun mitgeteilt hat. Diese Schräglage rückt sogar weltbekannte Bauwerke wie den schiefen Turm von Pisa scheinbar wieder gerade. Dessen Neigungswinkel liegt lediglich bei 3,97 Grad.

Auch im Vergleich zu anderen schiefen Türmen liegt der Molenturm weit vorn. Zu den bekanntesten "Konkurrenten" zählt beispielsweise der Kirchturm im ostfriesischen Suurhusen, seit 2007 als schiefster Turm der Welt im Guinnessbuch der Rekorde verzeichnet. Der bringt es offiziell auf einen Neigungswinkel von 5,19 Grad. Inoffiziell gibt es jedoch noch schiefere Türme, zum Beispiel der Turm von Bad Dausenau. Er bringt es als Teil der mittelalterlichen Stadtmauer des rheinland-pfälzischen Ortes auf eine Neigung von 5,22 Grad. Da es sich aber um eine Ruine handelt, wird er im Guinnessbuch dennoch hinter dem Turm in Suurhusen geführt.
Die schiefsten Türme der Welt
Ein weiterer Kandidat für den schiefsten Turm der Welt steht ebenfalls in Rheinland-Pfalz, in Gau-Weinheim. Der Kirchturm des Ortes neigt sich um 5,38 Grad. Ob es jedoch zu einem Eintrag in Guinnessbuch kommt, ist auch eine finanzielle Frage. Denn der Eintrag kostet rund 17.000 Euro. Ob sich die Befürworter des Eintrags in Gau-Weinheim das leisten wollen und können, ist offen.

In Bremerhaven dürfte es angesichts leerer Kassen und der vielerorts maroden Infrastruktur hingegen andere Prioritäten geben, als dafür 17.000 Euro zu investieren. "Als Rekordhalter wollen wir den Molenturm auch nicht so gerne im Guinnessbuch sehen", sagt Magistratssprecher Volker Heigenmooser.
Das ist ein zweifelhafter Rekord.
Volker Heigenmooser, Sprecher des Magistrats
Pläne, einen entsprechenden Antrag zu stellen, gebe es nicht. "Wir wollen den Abbau des Turmes lieber als Maßstab dafür nehmen, wie schnell es gehen kann, ihn wieder aufzubauen."
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 24. August 2022, 19:30 Uhr