Nordderby bald Spiel wie jedes andere? Bremens Innensenator skeptisch

Werder-Chef Filbry hofft, dass Werder gegen den HSV ein "friedfertiges" Duell wird. Mäurer will hingegen "sorgfältig prüfen", wie hoch die Gewaltbereitschaft sein wird.
Werder Bremens Chef Klaus Filbry hofft, dass das Nordderby gegen den Hamburger SV in der neuen Saison in der Fußball-Bundesliga kein Hochrisikospiel wird. Der Ansatz müsse erst mal im Dialog liegen, sagte er im "Sportgespräch" des Deutschlandfunks, "im Dialog mit dem HSV, im Dialog mit der Polizei, im Dialog mit den Sicherheitskräften und auch mit den Fan-Abteilungen, präventiv zu arbeiten und eine Sensibilität auch dafür herzustellen, dass die Menschen friedfertige Derbys haben wollen und dass man trotz aller sportlichen Rivalität es auch hinbekommen sollte, dass es kein Hochrisikospiel wird".
Der aktuelle Fokus liege darauf, es hinzubekommen, "dass wir hier ein sportlich interessantes Derby haben können, was aber nicht als Hochrisikospiel eingestuft wird, weil die Menschen vorher konstruktiv zusammengearbeitet haben".
Mäurer: Polizei wird die Gewaltbereitschaft der Fans sorgfältig prüfen
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) sagte buten un binnen auf Nachfrage, dass er sich freue, dass nach dem endgültigen Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Januar jetzt auch bei den Vereinen ein Umdenken stattfinde.
Sie nehmen ihre Verantwortung für das Verhalten ihrer Fanszenen jetzt offenbar ernster.
Ulrich Mäurer (SPD), Bremens Innensenator
Ob das jetzt aber dazu führt, dass die Aufeinandertreffen von Werder Bremen und dem Hamburger SV von der Polizei anders eingestuft wird, lässt Mäurer offen. In der Vergangenheit seien die Heimspiele des SV Werder Bremen gegen den HSV von einer hohen Rivalität der jeweiligen Fanszenen und einem erheblichen Maß an Gewaltbereitschaft geprägt gewesen. "Ob dies nach der mehrjährigen Pause immer noch der Fall ist, wird die Polizei Bremen sorgfältig prüfen und dann das dafür erforderliche Einsatzkonzept erarbeiten", sagte Mäurer.
Letztes Duell im Februar 2022
Durch den Aufstieg des Hamburger SV nach sieben Jahren Zweitklassigkeit kommt es in der kommenden Saison zum Traditionsduell der beiden Nordrivalen. Zuletzt hatten sich die beiden Vereine in der 2. Bundesliga im September 2021 und im Februar 2022 gegenübergestanden.
Das Spiel wird meist als Hochrisikospiel eingestuft und führt zu zusätzlichem Sicherheitsaufwand. Bremen ist bislang das einzige Bundesland, das die Zusatzkosten zurückverlangt. Zwar entschied das Bundesverfassungsgericht im Januar, dass alle Bundesländer die entstehenden Mehrkosten der DFL in Rechnung stellen dürfen. Bislang macht das aber nur Bremen.
HSV steigt doppelt auf: Hamburg ist in Erstliga-Stimmung
Quelle: dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 10. Mai 2025, 23 Uhr