SPD-Vorsitz: Böhmermann bekommt keine Unterstützung der Bremer Heimat

Satiriker Jan Böhmermann hat verkündet, sich als SPD-Chef zu bewerben. Auf politische Hilfe aus Bremen kann er dabei nicht zählen.

Jan Böhmermann an einem Rednerpult.
Mit einem Video kündigte Jan Böhmermann an, SPD-Chef werden zu wollen. Bild: Screenshot youtube.com (janboehm)

In seiner Show hat Satiriker Jan Böhmermann am Donnerstag verkündet, sich auf den SPD-Parteivorsitz zu bewerben. Seine Rede war zwar gefüllt mit Lob für seine Heimat und das "SPD-Graswurzelland" Bremen, auf Unterstützung des Bremer Landesverbands und des Unterbezirks Bremen-Nord kann er aber nicht hoffen.

Wie Böhmermanns Team auf der neu ins Leben gerufenen Kampagnen-Website schreibt, muss er noch mehrere Hürden nehmen, bis er sich offiziell bewerben darf. Er brauche die Unterstützung von fünf SPD-Unterbezirken oder einem Landesverband. Darauf wird er aber vermutlich vergeblich warten. "Unterstützung aus Bremen wird es für diese Kandidatur mit Sicherheit nicht geben", sagte SPD-Landesgeschäftsführer Roland Pahl am Freitag.

Unsere Stellungnahme ist humorlos, das gebe ich zu.

SPD-Landesgeschäftsführer Rohland Pahl

Auch der Unterbezirk Bremen-Nord bietet Böhmermann keine Hilfe an. "Bei uns ist von seiner Seite nichts eingegangen, somit war das auch kein Thema bei uns im Vorstand", sagt der stellvertretende Vorsitzende Niels Heide auf Anfrage von buten un binnen. Bis zur Frist am Sonntag gebe es auch keine Sitzung mehr, weshalb er es für unrealistisch hielt, dass der Unterbezirk Böhmermann doch noch unterstützen könnte.

Der SPD-Landesgeschäftsführer Roland Pahl.
Der SPD-Landesgeschäftsführer Roland Pahl wird Böhmermann nicht unterstützen. Bild: SPD Land Bre­men

Heide und Pahl betonten beide, dass Böhmermann bisher kein Parteimitglied ist, was eine Kandidatur verhindert. "Die Voraussetzung für eine Kandidatur ist eine SPD-Mitgliedschaft und man sollte schon länger in der Partei sein, um sie etwas zu kennen", so Pahl. "Unsere Stellungnahme ist humorlos, das gebe ich zu."

In seiner Rede zeigte Böhmermann einen bereits ausgefüllten SPD-Mitgliedsantrag. "Es kann doch nicht sein, dass die Rettung der Sozialdemokratie an solchen Formalitäten scheitert", sagte er.

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Neben einer Möglichkeit, noch in die Partei einzutreten und der Unterstützung der Verbände, sucht Böhmermann auch noch eine Frau, die mit ihm die neue SPD-Doppelspitze bilden möchte. Außerdem hat der Satiriker für Freitagmittag einen "Bürgerdialog" im Livestream angekündigt.

Autor

  • Yannick Lemke
    Yannick Lemke

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Tag, 30. August 2019, 23:30

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