Infografik

SPD siegt knapp vor CDU: Scholz und Laschet wollen Kanzler werden

Bildcollage: Armin Laschet Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Vorsitzender der CDU und Kanzlerkandidat bei seinem Statement in der CDU-Zentrale des Konrad-Adenauer-Haus in Berlin nach der ersten Hochrechnung. Daneben: Olaf Scholz, Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat, steht mit seiner Frau Britta Ernst und zeigt während der Wahlparty im Willy-Brandt-Haus die Daumen nach oben.
Laut jüngster Hochrechnung hat Olaf Scholz' (rechts) SPD im Rennen mit Armin Laschets CDU die Nase vorn. Bild: picture alliance/Flashpic, dpa/picture alliance | Jens Krick, Wolfgang Kumm; Bildcollage: Radio Bremen

Nach Auszählung aller Wahlkreise liegt die SPD mit 25,7 Prozent knapp vor der CDU. Hier finden Sie einen Koalitionsrechner, der die Möglichkeiten deutlich macht.

Bei der Wahl zum deutschen Bundestag hat die SPD das Rennen gemacht. Nach Auszählung aller Wahlkreise schaffen es die Sozialdemokraten laut vorläufigem Ergebnis auf 25,7 Prozent, die CDU landet mit 24,1 Prozent auf Rang Zwei. Für die Christdemokraten ist das das schlechteste Ergebnis, das sie jemals bei einer Bundestagswahl erzielt haben. 2017 schafften sie es noch auf 32,9 Prozent, die SPD erlebte damals ihrerseits ein Wahldebakel und landete bei 20,5 Prozent.

Die beiden Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD) und Armin Laschet (CDU) erklärten noch am Sonntagabend, dass sie Kanzler werden und eine Regierung bilden wollen.

Drittstärkste Kraft bei der Wahl werden die Grünen mit 14,8 Prozent. Dahinter liegt die FDP mit 11,5 Prozent, gefolgt von der AfD mit 10,3. Heikel wurde es bei der Linken: Die Partei rutscht auf 4,9 Prozent unter die Fünf-Prozent-Hürde. Da sie aber drei ihrer zuletzt fünf Direktmandate verteidigt, kann sie trotzdem wieder entsprechend ihrem Zweitstimmenergebnis in den Bundestag einziehen. Das legt die Grundmandatsklausel fest.

Insgesamt waren bundesweit 60,4 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag bei 76,6 Prozent.

Erstmalig ein Dreierbündnis auf Bundesebene wahrscheinlich

Mit dem Wahlergebnis zeichnet sich eine komplizierte Regierungsbildung ab. Einzig denkbares Zweierbündnis wäre eine neue große Koalition, die aber weder SPD noch Union wollen. Deshalb dürfte es voraussichtlich zum ersten Mal ein Dreierbündnis im Bund geben. Rechnerisch sind mehrere Konstellationen möglich.

Scholz rechnet mit einer schnellen Klärung der Koalitionsfrage. Das sagte er in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. Scholz leitete aus den Zugewinnen der SPD und der knappen Überrundung der Union nach den Hochrechnungen einen Auftrag zur Regierungsbildung für die SPD ab. Das Votum der Bürgerinnen und Bürger sei "sehr eindeutig", sagte er.

CDU und FDP werben für Koalition mit Grünen

Auch Laschet will trotz der massiven Verluste versuchen, eine Regierung mit FDP und Grünen zu schmieden. "Eine Stimme für die Union ist eine Stimme gegen eine linksgeführte Bundesregierung. Und deshalb werden wir alles daran setzen, eine Bundesregierung unter Führung der Union zu bilden", sagte er. FDP-Chef Christian Lindner sprach sich ebenfalls für ein sogenanntes Jamaika-Bündnis aus, der Grüne Co-Vorsitzende Robert Habeck hielt seiner Partei alle Optionen bei möglichen Koalitionsverhandlungen offen.

Koalitionsrechner zur Bundestagswahl:

Mit einem Klick auf die Parteien können Sie sehen, wie viele Sitze die Parteien zusammen haben.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 26. September 2021, 18:00 Uhr