"Absage an Extremismus": Steinmeier wirbt in Bremen für Demokratie

Zum Nachschauen: Rede des Bundespräsidenten bei der Bremer Schaffermahlzeit

Bild: dpa | Sina Schuldt

Der Bundespräsident warnte bei der Schaffermahlzeit vor überkommenen Werten und Traditionen. Gleichzeitig rief er zum Kampf gegen demokratiefeindliche Strömungen auf.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei der Bremer Schaffermahlzeit eine Rede zu den Themen Werte, Tradition und Demokratie gehalten. Er betonte, dass nichts Falsches daran sei, an Traditionen festzuhalten. Die jahrhundertealte Schaffermahlzeit nannte er als gutes Beispiel dafür. Aber man dürfe sich auch nicht scheuen, Traditionen abzuändern, wenn sie erkennbar falsch seien, sagte er mit Blick auf die geänderten Geschlechterrollen in der Gesellschaft.

Freiheit, Demokratie, Recht haben nur dann Bestand, wenn sie der großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger nicht nur Sache des Verstandes, sondern auch des Herzens sind, Sache der Leidenschaft und des entschiedenen Einsatzes: eine unbedingte Verpflichtung.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

Wichtig sei, dass man gerecht, menschlich, friedlich und frei miteinander umgehen könne. Dafür ist die Demokratie die Basis, betonte der Bundespräsident. Es brauche eine streitbare und wehrhafte Gesellschaft, um sich gegen Demokratiefeinde zu verteidigen. In den jüngsten bundesweiten Demonstrationen sieht Steinmeier eine klare Absage an Extremisten.

Hier in Bremen, in dieser Stadt des Welthandels, wissen Sie alle: Nationalistische Abschottung, das Gerede vom Austritt aus der Europäischen Union, Hass auf Menschen mit Migrationsgeschichte – diese Ideologie der Extremisten ist Gift für unser Zusammenleben, für unsere Volkswirtschaft, Gift für Arbeit und Wohlstand. Sie sind eine Gefahr für unser Land und für diese Stadt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

Sie seien gleichzeitig eine Aufforderung an alle demokratischen Parteien, sich gemeinsam für den Erhalt der Demokratie einzusetzen, sagte Steinmeier. "Man sagt es manchmal ja leicht, aber heute ist es mir wirklich ernst: Es kommt auf jede und jeden von uns an."

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 9. Februar 2024, 19:30 Uhr