Niedersachsen will Diesel-Züge bis 2037 ausmustern

Ein Zug, auf dem das Wort "Akku" steht

Niedersachsen will Zug-Dieselflotte bis 2037 ersetzen

Bild: dpa | Martin Schutt

In den kommenden Jahren sollen Dieselzüge in Niedersachsen nach und nach durch Akku-Loks ersetzt werden. 2029 soll der Austausch starten.

Die bisherige Dieselflotte von mehr als 100 Zügen soll ausgemustert und durch Akku-betriebene Fahrzeuge ersetzt werden, erklärt Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD). 102 neue Triebzüge mit Akkutechnik sollen ab 2029 auf Schienen durch Niedersachsen rollen. Bei den neuen Zügen geht es demnach um eine Investition von rund einer Milliarde Euro. Laut Ministerium sollen bis 2037 die letzten Dieselfahrzeuge von der Strecke gehen. Damit wolle man auch zur Klimaneutralität beitragen.

"Das ist eine wichtige Entscheidung für die Mobilitätswende. Die neuen Züge bieten mehr Platz als die aktuell eingesetzten Fahrzeuge. Damit schaffen wir die Voraussetzung für steigende Fahrgastzahlen", sagte Lies. Bereits seit Einführung des Deutschlandtickets im Mai sei ein deutlicher Anstieg bei den Bahnpendlern zu verzeichnen.

Viele Strecken noch nicht elektrifiziert

Akku-Fahrzeuge können laut Ministerium auf Strecken mit Oberleitung fahren und sich dort aufladen. Zusätzlich oder alternativ lassen sich die Akkus an sogenannten Ladeinseln laden. Lies sagte, etwa die Hälfte der Strecken im Bundesland habe noch keine Oberleitungen.

Das erste Netz, in dem Dieselzüge ab 2029 ersetzt werden sollen, sind Bahnstrecken in der Lüneburger Heide. Dort fahren zum Beispiel Züge von Bremen über Soltau nach Uelzen und von Hamburg-Harburg über Buchholz weiter nach Hannover.

Mehr Barrierefreiheit beim Einstieg

Carmen Schwable, Geschäftsführerin der Landesnahverkehrsgesellschaft sagt, man werde erstmals Triebwagen einsetzen, die Türen für zwei verschiedene Bahnsteighöhen haben. So könnten auch mobilitätseingeschränkte Fahrgäste überall selbstständig ein- und aussteigen. Bahnsteige haben nicht überall die gleiche Höhe. Die Züge sollen mehr Plätze für Fahrgäste und Fahrräder haben als die bisherigen. Laut Schwabl sollen die neuen Züge mit 63 Metern deutlich länger sein als die bisherigen, die 41 oder 54 Meter lang sind.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 26. Juli 2023, 17 Uhr