Diese 7 spektakulären Kriminalfälle müssen Bremer kennen

Bild: Radio Bremen | Josefine Gotzes

Mit dem neuen True-Crime-Podcast "Mord Nordwest" wird es abgründig: Jochen Grabler und Dirk Blumenthal erzählen von Kriminalfällen – zum Teil waren sie selbst dabei.

Dirk Blumenthal hat in seinem Leben viel Zeit auf Gerichtsbänken zugebracht. Ausgestattet mit Mikrofon und Kamera hat er von dort 30 Jahre lang für Radio Bremen berichtet. "Meistens habe ich mich mit Morden beschäftigt", sagt Blumenthal. "Manchmal war es auch weniger spektakulär."

Jetzt spricht er in dem neuen buten un binnen Podcast mit Jochen Grabler, Leiter der Recherche-Redaktion, über die sieben spektakulärsten und größten Kriminalfälle der Bremer Geschichte. Mit einem Mikrofon in der Küche von Jochen Grabler fing alles an.

Dort sitzend erzählen die beiden, wie sie auf den Podcast gekommen sind: "Wir dachten, es gibt eine ganze Menge von Fällen aus Bremen und der Region, die sich noch einmal zu erzählen lohnen, weil sie eben auch ein bisschen mehr sind als ein stumpfer Fall", sagt Jochen Grabler. Neben den Gesprächen gibt es immer wieder auch Original-Töne aus Blumenthals damaligen Recherchen.

1 Er tötete fast täglich

In nur 14 Tagen sterben in Bremerhaven fünf ältere Damen. Alle sind über 80 Jahre alt. Alle haben äußerlich kaum Verletzungen, innerlich jedoch sehr schwere. Bei allen wird zunächst eine natürliche Todesursache festgestellt – bis ein sechstes Opfer überlebt. Erst dann schreitet die Polizei ein und fasst schnell einen Verdächtigen. Wie konnte der später verurteilte Olaf D. so viele Frauen in so kurzer Zeit unbemerkt ermorden? Das erfahren Sie in der ersten Folge des neuen True Crime-Formats. Das finden Sie schon jetzt in der ARD-Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.

  • Er tötete fast täglich – Der "Oma-Mörder" von Bremerhaven

    Ein Fall, der nicht nur die Bevölkerung in Bremerhaven erschütterte. 2001 ermordete ein Krankenpfleger in wenigen Tagen fünf alte Frauen. Sein Motiv: Habgier.

2 Der Tod kam mit der Post

Modell der Paketbombe: eine aufgeklappte Papprolle, in der sich Sprengstoff befindet.
Nachgebautes Modell der Paketbombe. Bild: Radio Bremen

1951 bekommt der Chefredakteur der Tageszeitung "Bremer Nachrichten" ein Paket auf seinen Schreibtisch gelegt, genauso der Chef der Marmeladenfabrik Gröber in Eystrup und ein Futtermittelfabrikant aus Verden. Weder der Chefredakteur noch die Mitarbeiterin der Marmeladenfabrik denken sich etwas dabei als sie die Pakete öffnen – und sofort explodieren die Briefbomben. Der Chefredakteur und die Angestellte sind sofort tot, zwölf weitere Menschen sind verletzt. Die dritte Bombe jedoch explodiert nicht. Der Täter: Ein 22-Jähriger. Warum tötete Erich v. H. so wahllos? Auch diese Folge können Sie bereits jetzt anhören in der ARD-Audiothek.

  • Der Tod kam mit der Post – Der Bombenattentäter von Bremen und Eystrup

    Zwei Paketbomben explodierten 1951. Der Täter konnte erstmals mit einem Phantombild überführt werden. Es war einer der größten Kriminalfälle der Nachkriegszeit.

3 Der Mord an Carmen Kampa – und ein schrecklicher Justizirrtum 

Fotos von Carmen Kampa
Fotos von Carmen Kampa. Bild: Radio Bremen

Es ist der 1. Mai 1971. Viele nutzen den Feiertag, um Tanzen zu gehen. So auch die 17-jährige Carmen Kampa. Sie war in der Diskothek Miramichi in Bremen-Oslebshausen. Auf ihrem Heimweg gegen 23.25 Uhr wird sie in der Nähe des Bahnhofs Oslebshausen überfallen, vergewaltigt und ermordet. Erst drei Tage später wird ihre Leiche gefunden. Zwar gibt es weit mehr als 1.000 Spuren – doch der Fall wird erst im August 2011 aufgeklärt. Und es gibt ein weiteres Opfer. Denn angeklagt wird zunächst ein Unschuldiger. Wie aber konnte dieser Fall nach 40 Jahren doch gelöst werden? Anhören in der ARD-Audiothek.

 

  • Ein haarsträubender Justizirrtum – Der Mordfall Carmen Kampa

    Eine 17-Jährige wird vergewaltigt und ermordet. Ein Unschuldiger wird für die Tat verurteilt. Der wahre Täter wird nach über vierzig Jahren ermittelt.

4 Wilde Schießerei auf der Discomeile 

Tatort Diskomeile: Einschussloch in einer Scheibe, darunter der Schriftzug vor dem Tollhaus, Rembertiring
Vor dieser Table-Dance-Bar fand 2006 die Schießerei auf der Bremer Disco-Meile statt. Bild: Radio Bremen

6. Januar 2006: Auf der Bremer Discomeile zeigt das Thermometer gerade einmal zwei Grad Celsius an, dazu schneit es. Brutal schlagen Mitglieder des polizeibekannten kurdisch-libanesischen Familienclan M. zwei Türsteher der Table-Dance-Bar "Tollhaus" zusammen. Doch der Streit eskaliert weiter: Einer der Türsteher mobilisiert seine Gefolgsleute. Beide Seiten sind bewaffnet – und es kommt zu einer Schießerei. Dabei werden sechs Menschen verletzt, am schwersten zwei völlig Unbeteiligte. Die juristische Aufarbeitung dauert Jahre und mehrere Beteiligte müssen für viele Jahre ins Gefängnis. Dann stellt sich heraus: Mindestens einer der Beteiligten war ein V-Mann der Polizei. Anhören in der ARD-Audiothek.

  • 30 Schüsse, 6 Verletzte – Schießerei auf der Bremer Diskomeile

    6. Januar 2006: Mitglieder eines Familienclans schlagen zwei Türsteher auf der Bremer Diskomeile zusammen. Es kommt zu einer Schießerei mit Schwerverletzten.

5  Zwei brutale Morde in nur einer Nacht

In der Nacht vom 4. auf den 5. September 1991 fallen zwei Schüsse. Einer in Bremerhaven und einer in Bremen. Die Schüsse stammen aus derselben Waffe – und beide Schüsse töten: Die Krankenschwester Bärbel B. wird in Bremerhaven und die Hausfrau Ingrid R. in Bremen ermordet.  Beide Frauen wurden in ihren Autos auf einem Parkplatz gefunden. Sie kannten sich nicht – doch wie wurden die beiden dann in unterschiedlichen Städten Opfer des gleichen Täters? Und was für ein Motiv steckt hinter diesem brutalen Doppelmord? Anhören in der ARD-Audiothek.

  • Noch immer ungelöst – Die Kopfschussmorde in Bremen und Bremerhaven

    September 1991: In einer Nacht fallen zwei Schüsse in Bremen und Bremerhaven. Sie stammen aus derselben Waffe – beide töten. Bis heute sind die Fälle ungeklärt.

6 Was ein Einbrecher macht, wenn er in Rente geht 

Einbrecher, der Rainer Hartmann genannt wird.
Bild: Radio Bremen

Ausspähen, aufhebeln, einsteigen. Viele Jahre lang war es Rainer Hartmanns* Beruf in Wohnungen, Läden, Büros und Häuser anderer Leute einzubrechen. Das brachte ihm manchmal das große Geld, aber auch rund sieben Jahre Gefängnis. Dirk Blumenthal hat Hartmann in den 80er Jahren kennengelernt und ihn zum Protagonist einer Dokumentation gemacht. Wie der Einbrecher zum Experten wurde und was nach dem Film aus Hartmann wurde, erfahrt ihr in dieser Folge. Anhören in der ARD-Audiothek

  • Beruf Einbrecher – ein Dieb, der in Rente ging

    "Rainer Hartmann" war zwar nicht sein richtiger Name, aber so nannte er sich als Experte in Dirk Blumenthals ARD-Dokumentation "Albtraum Wohnungseinbruch".

7 Ein romantisches Wochenende endet tödlich

Ein junger Mann aus Bremen fährt mit seiner Freundin auf dem Beifahrersitz in Richtung Osten – es soll ein romantisches Wochenende werden. Der Kalender zeigt den 6. September 2001. Mit im Gepäck: ein Ofen. Denn der eigentliche Plan von Till H. ist es seine Freundin Yvonne P. umzubringen und in dem Ofen zu verbrennen. Das ist der wahre Grund für die Fahrt in das Ferienhaus. In der ersten Nacht gelingt es Till H. nicht, den Ofen zu befeuern. Er holt seinen Freund Tim S. zur Hilfe. In der Nacht darauf gelingt es schließlich – Yvonne P. muss sterben. Till H. und Tim S. werden von der Polizei gestellt. Doch im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass dieser Mord nicht der einzige der beiden war. Alle überraschenden Wendungen in diesem Fall können Sie auch in der ARD-Audiothek anhören.

  • Leichenteile im Ofen – ein romantisches Wochenende endet tödlich

    Ein Mann lädt eine Frau zu einem angeblich romantischen Ausflug ein. Am Ende ist die Frau tot. Sie war nicht das einzige Opfer.

*Name von der Redaktion geändert

Autorin

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 23. Juni 2022, 19:30 Uhr