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Mit diesem Angebot sparen Bremerhavener Geld beim Energieverbrauch

Ein Mann zieht einen Stecker aus einer Steckdose.
Bild: dpa | Christin Klose

Die Krise lässt Energiekosten steigen, Sparsamkeit ist ein Gebot der Stunde – doch wo anfangen und was hilft wirklich? Die Bremerhavener Stromspar-Checker beraten direkt zu Hause.

Geldbeutel und Klima schonen – das ist der Ansatz der Stromspar-Checker vom Förderwerk Bremerhaven. Gestiegene Preise aufgrund des Krieges, knappes Geld durch die Inflation, der voranschreitende Klimawandel – Gründe zu sparen gibt es genug. Menschen mit geringen Einkommen, Renten oder Leistungen trifft die Energiekrise besonders. Um sie zu unterstützen, bieten Experten bundesweit kostenlose Wasser- und Stromspar-Checks an. Auf Wunsch kommen ausgebildete Energiesparhelfer zum Beispiel auch in Bremen in die Haushalte und beraten beim Energie und Geld sparen – ohne Einbußen beim Komfort.

Wie läuft so eine Beratung ab?

Bei ihrem Besuch nehmen die Berater die Geräteausstattung unter die Lupe und ermitteln Strom- und Wasserverbräuche. "Wir gehen erstmal durch die ganze Wohnung und schauen uns die Beleuchtung an", erklärt Stromspar-Checkerin und Projektleiterin Luisa Wendel-Neue. Anschließend folgt der Blick auf die Elektrogeräte. Dann werden erste Maßnahmen umgesetzt und Soforthilfen installiert – zum Beispiel LED-Leuchten statt alter Glühbirnen. Außerdem geben die geschulten Berater Nutzungstipps und Verhaltensempfehlungen.

Die Experten haben ihre prüfenden Blicke überall, denn Stromfresser verbrauchen oft im Verborgenen. Sparsamere Ersatzteile bringen sie gleich mit. "Wir können eine ganze Menge austauschen", sagt Wendel-Neue. "Um Standby-Verbräuche zu reduzieren können wir eine abschaltbare Steckerleiste einsetzen." Solange etwa ein Beamer im Standby-Modus läuft, zieht er Strom. Die Analyse von Wendel-Neue ergibt im Beispielfall: 53 Euro lassen sich jährlich allein durch ein komplettes Abschalten des Geräts sparen.

Wo lässt sich im Badezimmer sparen?

Im Bad zeigen die Energiesparhelfer, wo Wasser gespart werden kann. Zunächst prüfen sie, wie viele Liter die Dusche durchlaufen. Im Beispielfall lässt sich der Verbrauch mit einem sparsameren Duschkopf von elf auf acht Liter pro Minute reduzieren. "Wir können einen Duschkopf einbauen, weil der Durchfluss zu hoch ist", so Wendel-Neue. Wer seinen alten Duschkopf behalten möchte, kann einen Durchflussbegrenzer einbauen lassen. Beim Wasserhahn ist sogar noch mehr drin: Von ursprünglich zehn geht es im Beispielfall runter auf fünf Liter pro Minute – ein Ersparnis vom 50 Prozent des Verbrauchs und somit auch des Geldes.

Welche weiteren Sparmöglichkeiten gibt es im Haushalt?

Auch die Zimmertüren haben Energiesparpotenzial. "Da machen wir einen Türbesen dran, damit die kalte Luft nicht reinströmt oder umgekehrt die warme Luft nicht aus beheizten Räumen entweicht", sagt Wendel-Neue. Neben der Heizenergie beraten die Experten zum Beispiel auch zur Mülltrennung und -vermeidung. Denn ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln hilft Geld und Ressourcen zu sparen.

Was steckt hinter dem Angebot in Bremerhaven?

Die kostenlose Beratung des Förderwerks Bremerhaven für einkommensschwache Haushalte gibt es nicht erst seit der Energiekrise, sondern seit mittlerweile elf Jahren. In den letzten Monaten ist die Nachfrage allerdings enorm gestiegen und bringt die Experten an ihre Grenzen, sagt Wendel-Neue:

Das Interesse ist viel größer. Bei uns klingeln die Telefone nur. Leider sind wir nicht in der Lage so schnell alle Leute zu bedienen, aber wir bemühen uns sehr bei allen Stromspar-Checks zu machen.

Luisa Wendel-Neue, Projektleiterin Stromspar-Checker

Zwölf Menschen arbeiten in Bremerhaven für die Stromspar-Checker vom Förderwerk. Zuvor waren sie alle Langzeitarbeitslos. Durch das unter anderem vom Bund finanzierte Projekt sollen sie wieder den Schritt in die Berufswelt schaffen.

Weitere Informationen zum Angebot und wer es wahrnehmen kann unter www.stromspar-check.de

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Tag, 29. November 2022, 13:15 Uhr