Je kürzer und enger, desto besser: die Revolution der 68er

Die Bremerin Evelyn Frisinger dachte 1968 an Revolution und an Umsätze – sie verkaufte provokative Mode und brachte so einen neuen Lebensstil in die Hansestadt.

Bild: Radio Bremen | Jutta Vialon

Wie Evelyn Frisinger diese Zeit erlebt hat, erzählt sie in der Dokumentation "Deutschland ‘68- (K)ein Jahr wie jedes andere!". Sie hatte damals in Bremen eine Mode-Boutique eröffnet, nachdem sie zuvor ein Jahr in London war. Dort hat sie sich von der aufregenden Mode inspirieren lassen und holte den Minirock nach Bremen.

Wir nähten die schrillsten Sachen, die du dir vorstellen kannst, für Mann und Frau. Ja, das war schon provokant und mein Vater hatte Sorge, dass ich krank werde und dass ich so doch nicht auf die Straße gehen könnte.

Evelyn Frisinger
Evelyn Frisinger steht neben einem Kleiderständer
Evelyn Frisinger Bild: Radio Bremen | Matthias Kind

Evelyn Frisinger verkaufte lieber kurze Röcke und durchsichtige Blusen, als auf Demos zu gehen. Und die neuen moralischen Werte waren auch nicht immer ihre Wellenlänge. Wie zum Beispiel die sexuelle Freizügigkeit in den Kommunen. Ganz anders als in der bürgerlichen Kleinfamilie galt hier der Spruch: "Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment." Das konnte nicht funktionieren und gefiel bei Weiten nicht allen, berichtet Evelyn.

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Dieses Thema im Programm: Geschichte im Ersten: Deutschland ‘68- (K)ein Jahr wie jedes andere!, 26. März 2018, um 23:30 Uhr

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