DFL zahlt Bremens Rechnungen – und will sich das Geld zurückholen

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wird vier Gebührenbescheide des Bundeslandes Bremen fristgerecht begleichen. Sie zahlen unter Vorbehalt, und Werder soll die Hälfte übernehmen.

Bild: dpa | Jan Woitas

Für das Bundesland Bremen und Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) ist es eine gute Nachricht: Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) wird vier Gebührenbescheide innerhalb der gesetzten Zahlungsfrist bis Ende September 2019 begleichen – allerdings unter Vorbehalt. Dies teilte die DFL am Dienstag mit Blick auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zur Gebührenerhebung für zusätzliche Polizeikräfte bei Hochrisikospielen mit. Die Höhe der Gebührenbescheide liegt bei insgesamt 1,17 Millionen Euro, wie eine Sprecherin des Bremer Innenressorts schon in der Vorwoche mitteilte. "Ob Vorbehalt oder nicht Vorbehalt", erklärte Innensenator Mäurer buten un binnen: "Ich würde gerne die Überstunden der Polizei auszahlen und dafür ist das eine sehr gute Anlage."

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Die DFL hat die Summe zunächst aufgeteilt: Etwa die Hälfte soll der Bundesliga-Klub Werder Bremen zahlen, die andere Hälfte wird die DFL GmbH an den DFL Deutsche Fußball Liga e.V. weiterreichen. Mitglied dort sind alle 36 Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga. Das DFL-Präsidium soll entscheiden, wie diese 584.000 Euro aufgeteilt werden. Gleichzeitig hat die Dachorganisation Widerspruch gegen alle Gebührenbescheide erhoben und behält sich vor, diese einzeln gerichtlich überprüfen zu lassen.

Das ist die Fortsetzung der alten Politik. Sie wollen uns natürlich wehtun, und das versuchen sie dadurch zu erreichen, dass man Werder Bremen mit in die Pflicht nimmt.

Innensenator Ulrich Mäurer bei buten un binnen

Bundesverwaltungsgericht hält Kostenbeiligung für rechtens

Um die Erstattung von zusätzlichen Polizeikosten bei Hochrisikospielen gibt es seit längerem Streit. Auslöser der juristischen Auseinandersetzung war ein Gebührenbescheid des Landes Bremen für einen umfangreichen Polizeieinsatz im Jahr 2015. Im März 2019 entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass eine Beteiligung der Vereine bei Hochrisikospielen grundsätzlich rechtens ist.

Die DFL hat eine klare juristische Niederlage erlitten. Seit dieser Entscheidung ist völlig klar, dass sie sich an diesen Kosten zu beteiligen haben.

Innensenator Ulrich Mäurer bei buten un binnen

Wie die Sprecherin des Innensenators auf Anfrage von buten un binnen bestätigte, handelt es sich bei den Gebührenbescheiden konkret um Forderungen über rund 227.000 Euro für das Spiel Werder Bremen gegen Borussia Mönchengladbach am 16. Mai 2015, rund 246.000 Euro für das Spiel zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV am 28. November 2015 und rund 283.000 Euro für die Partie Werder Bremen gegen Hannover 96 am 5. März 2016, jeweils mit einer Zahlungsfrist bis zum 20. September 2019. Für das Spiel zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt am 14. Mai 2016 liegt ein Gebührenbescheid in Höhe von rund 412.000 Euro mit Zahlungsfrist bis zum 25. September vor.

Es ist unangemessen, in einer Liga, in der vier Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet wird, die gesamten Ausgaben dem Steuerzahler in Rechnung zu stellen.

Innensenator Ulrich Mäurer bei buten un binnen

Mäurer: "Man möchte versuchen, die Politik zu erpressen"

Bild: Radio Bremen | Screenshot

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 10. September 2019, 19:30 Uhr

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