Gerassimenko furios – aber Werder unterliegt Düsseldorf mit 0:3

Werders Tischtennis-Profi Kirill Gerassimenko legt frustriert mit geschlossenen Augen den Kopf in den Nacken.
Ganz bittere Niederlage: Nach furiosem Kampf und fünf Matchbällen muss sich Werders Kirill Gerassimenko im Einzel gegen Europameister Dang Qiu geschlagen geben. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Es war ein sensationelles Tischtennis-Match, das Gerassimenko gegen Europameister Qiu lieferte. Doch belohnt wurden die Bremer gegen den Bundesliga-Dominator nicht.

Die Zuschauer in der Düsseldorfer Halle hielt es schon lange nicht mehr auf ihren Sitzen. Immer wieder sprangen sie auf, johlten ihre Begeisterung heraus und applaudierten den beiden Akteuren am Tisch zu, die an diesem Freitagabend ein furioses Tischtennis-Spektaktel lieferten.

"Das war eine Weltklasse-Leistung von Kirill", jubelte Werder-Trainer Cristian Tamas – und es war tatsächlich ein grandioses Spiel des 25-jährigen Kasachen. Ein Match, bei dem er gefühlt jeden Ball traf, in dem es sensationelle, schier unendliche Rallyes gab, bei denen Gerassimenko fast von der Bande aus wild entschlossen verteidigte – gegen keinen Geringeren als Dang Qiu, den frisch gekürten Europameister.

Doch am Ende konnte sich Gerassimenko für seinen mutigen, großartigen Auftritt gegen den großen Favoriten nicht belohnen. Fünf Matchbälle im fünften Satz sollten nicht reichen, Dang Qiu schlug eiskalt mit seinem ersten zu: 3:2 für Qiu, 3:0 für Borussia Düsseldorf.

"Wollten Düsseldorf harten Kampf liefern"

Die Enttäuschung war zunächst groß beim Bremer Bundesligisten. "Wir wollten Düsseldorf einen harten Kampf liefern", sagte Trainer Tamas, "aber die Chancen, die du gegen sie bekommst, musst du dann auch nutzen." Und das tat Werder an diesem Abend nicht.

Dabei war mit Timo Boll zumindest schwerer Brocken schon vorab aus dem Weg geräumt, denn denn die Tischtennis-Legende saß mit Oberschenkel-Problemen nur auf der Bank. Es ging vielversprechend los für Werder: Marcello Aguirre zeigte im Auftakteinzel gegen Anton Källberg eine gute Leistung, nahm dem Schweden einen Satz ab und zwang den Weltranglisten-19., sich jeden Punkt zu erkämpfen. Aber Källberg hat nicht grundlos im vergangenen Jahr die beste Bilanz aller Bundesliga-Spieler gehabt. Im vierten Durchgang zog er nach dem 5:5 nochmals an und ließ Aguirre keine Chance mehr.

Bei Falck läuft nichts zusammen

Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck bei einer Auszeit im Gespräch mit Trainer Cristian Tamas.
Kein guter Tag für Werders Besten: Mattias Falck kassierte eine 0:3-Niederlage gegen Kay Stumper. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Mattias Falck sollte es danach richten für die Bremer, doch nach zwei sehr starken Partien am vergangenen Wochenende gegen Mühlhausen erwischte Werders Topstar einen rabenschwarzen Tag. Gegen das hoch gehandelte Talent Kay Stumper funktionierte beim 31-jährigen Schweden so gut wie nichts. Die Vorhand ließ Falck komplett im Stich, der Frust wuchs.

Als Werder mit 0:2 mit dem Rücken zur Wand stand, legte Gerassimenko los. Er stürmte zur schnellen 2:0-Satzführung und mit jedem der fünf Matchbälle wuchs bei Werder die Hoffnung, gegen das Dominator-Team die Wende zu schaffen. Aber doch vergeblich. Dennoch wollen sich die Bremer ihren guten Saisonstart mit der ersten Niederlagen nicht verderben lassen.

Man darf nicht nur dieses Spiel sehen, sondern den gesamten Saisonstart. Da sind wir sehr zufrieden. Alles haben sehr gut gearbeitet. Und auch heute war es eine gute Leistung meiner Mannschaft.

Werder-Trainer Cristian Tamas

Die vier Werder-Profis haben in der kommenden Woche die Gelegenheit beim WTT-Turnier in Kasachstan ihren Frust aus Düsseldorf schnell abzuschütteln und sich Selbstvertrauen für das nächste Heimspiel am 19. September um 19:30 Uhr gegen Fulda zu holen.

Borussia Düsseldorf – SV Werder Bremen 3:0

Anton Källberg – Marcelo Aguirre 3:1 (11:8, 11:8, 10:12, 11:7)
Kay Stumper – Mattias Falck 3:0 (11:5, 11:6, 11:9)
Dang Qiu – Kirill Gerassimenko 3:2 (7:11, 10:12, 11:9, 14:12, 13:11)

Tischtennis-Auftakt nach Maß: Werder bezwingt auch Mühlhausen

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

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