Tischtennis-Krimi zum Saisonstart: Werder erkämpft sich 3:2-Sieg

Werders Tischtennis-Team ist bereit: "So stark war die Liga noch nie"

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Dieses Auswärtsduell mit Bad Königshofen war nichts für schwache Nerven. Doch der Bremer Bundesligist hat seine Stärke im Doppel wiedergefunden – dank des Neuen.

Während die Kicker von Werder Bremen am Sonntag im Weser-Stadion ein wildes Spektakel vollführten, ging es 450 Kilometer weiter südlich für die Tischtennis-Asse der Grün-Weißen auch nicht entspannter zu. Im Gegenteil. Die Mannschaft von Trainer Cristian Tamas musste sich den ersten Saisonsieg in Bad Königshofen mit vereinten Kräften erkämpfen.

Und am Ende war es dann Werders Doppel, das den entscheidenden Siegpunkt zum 3:2 gewann – ausgerechnet. Denn in der vergangenen Saison hatten die Bremer sechs Mal mit 2:3 verloren, weil das Doppel seine einstige Siegessicherheit verloren hatte. Doch nun hat Neuzugang Cristian Pleatea mit Kirill Gerassimenko das Entscheidungs-Doppel gerockt und damit einen Einstand nach Maß geliefert.

Das war ein super Einstand von Cristian. Dass er sich trotz seiner Verletzung mit wenig Training reingekämpft hat, spricht für ihn. Unser Dank gilt auch unserem Mannschaftsarzt Thomas Milde, dass er ihn fit bekommen hat.

Werder-Teammanager Sascha Greber

Falck kassiert unerwartete Klatsche

Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck pustet frustriert durch.
Werders Topspieler Mattias Falck kassierte seine erste Niederlage gegen einen Spieler aus Bad Königshofen. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Pletea hatte sich vor der Tischtennis-EM eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen, drohte eigentlich länger auszufallen. Doch in den Tagen vor dem Saisonstart wurde es besser und Coach Tamas bereitete den 22-Jährigen auf sein Debüt im Doppel vor – glücklicherweise funktionierte der Plan.

Denn während sich Gerassimenko in einer Achterbahnfahrt im Auftakteinzel in fünf Sätzen noch zum Sieg durchgekämpft hatte, kassierte Werders Topstar Mattias Falck völlig unerwartet eine deutliche 0:3-Niederlage im Spiel gegen Filip Zeljko. Seine erste überhaupt gegen einen Spieler aus Bad Königshofen. "Es war wohl die Anspannung des ersten Saisonspiels", vermutet Tamas: "Mattias ist erst Mitte des dritten Satzes richtig locker geworden und hat sehr gut gespielt."

Beim 2. Mal ist Falck besser drauf

Werder-Spieler Mattias Falck fukussiert den hochgeworfenen Tischtennis-Ball beim Aufschlag.
In seinem zweiten Einzel spielte Mattias Falck seine gute Form der letzten Wochen aus und sorgte für das 2:2. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Doch da war es zu spät für Falck, um die Partie noch herumzureißen. Dem frisch gekürten Doppel-Europameister und EM-Dritten im Einzel waren die Anstrengungen der vergangenen Wochen anzumerken. Allerdings wollte der Schwede in der aufgeheizten Atmosphäre der Shakehands-Arena auf keinen Fall eine zweite Klatsche kassieren. Mit dem 1:2 im Rücken nach der Niederlage von Marcello Aguirre musste Falck wieder ran.

Gegen Martin Allegro wurde es ein hitziger Kampf, mit den Zuschauern gegen sich fand Falck dennoch seinen Rhythmus. Ging in Führung. Hatte Satzball im zweiten Durchgang – traf den Ball hauchdünn an der Tischkante. Der Schiedsrichter gab Falck Punkt und Satz – aber der Schwede gehört zu den fairsten Spielern, er gab den Punkt zurück. Ein Netzroller folgte, weg war der zweite Durchgang für Werders Doppel-Weltmeister. Aber Falck blieb in dieser Partie völlig ruhig, spielte seine Erfahrung und seine Qualität bis zum Ende aus.

Es war ganz wichtig für uns, das erste Spiel zu gewinnen und dann noch auswärts. Es ist gut, dass wir uns den Sieg erarbeiten mussten. Und war wichtig, den Sieg zu holen, auch wenn Mattias nicht beide Einzel gewinnt.

Werder-Trainer Cristian Tamas

Ergebnis: TSV Bad Königshofen – SV Werder Bremen 2:3

Martin Allegro – Kirill Gerassimenko 2:3 (4:11, 11:4, 6:11, 11:4, 11:13)
Filip Zeljko – Mattias Falck 3:0 (11:7, 11:2, 13:11)
Bastian Steger – Marcelo Aguirre 3:0 (13:11, 12:10, 11:4)
Martin Allegro – Mattias Falck 1:3 (9:11, 14:12, 4:11, 8:11)
Bastian Steger/Kilian Ort - Kirill Gerassimenko/Cristian Pletea 1:3 (11:8, 7:11, 10:12, 7:11)

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 26. August 2022, 18:06 Uhr