Trotz Aufhebungsdebatte: Niedersachsen hält an Corona-Isolation fest

  • In Niedersachsen müssen Corona-Infizierte für fünf Tage in Isolation.
  • Kassenärzte-Chef hatte Ende der Isolationspflicht gefordert.
  • Auch Bremen hält an der Regelung fest.

Ungeachtet der Diskussion über eine mögliche Aufhebung der Corona-Isolationspflicht will das Land Niedersachsen seine geltende Absonderungsverordnung fast unverändert verlängern. Damit müssen sich Menschen, die sich mit dem Sars-Cov-2-Virus angesteckt haben, weiterhin fünf Tage lang in Isolation begeben, wie das Gesundheitsministeriums mitteilte.

Die entsprechende Verordnung soll demnach bis zum 27. August verlängert werden. Sie sieht ebenfalls vor, dass ein positiver Corona-Test mit einem PCR-Test abzuklären ist. PCR-Tests gelten als zuverlässiger als ein Corona-Schnelltest.

Kritik an Vorschlag von Kassenärzte-Chef Gassen

Am vergangenen Wochenende hatte Kassenärzte-Chef Andreas Gassen die Aufhebung der Isolationspflicht im Falle einer symptomfreien Corona-Infektion gefordert. So ließen sich Personalengpässe in Kliniken und anderswo vermeiden, sagte er.

Verbände von Ärzten, Lehrern und Patienten wiesen den Vorschlag scharf zurück. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Gesundheitsministerin Daniela Behrens (beide SPD) warnten vor einer Aufhebung der Isolationspflicht. Das Bremer Gesundheitsressort hatte bereits am Montag auf Nachfrage von buten un binnen mitgeteilt, dass man wenig von einer solchen Forderung halte: "Ein Ende der Isolationspflicht für Infizierte sehen wir als falsch an", sagte Sprecher Lukas Fuhrmann.

Sollte dazu noch die schon verkürzte Isolation vollständig abgeschafft werden, würden die Fallzahlen weiter und deutlich schneller steigen. Höhere Fallzahlen bedeuten aber auch bei Omikron mehr schwere Fälle und mehr Todesfälle.

Gesundheitsressort-Sprecher Lukas Fuhrmann auf Anfrage von buten un binnen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 27. Juli 2022, 14 Uhr