Gutachter empfiehlt: Wrackt die "Seute Deern" ab

  • Experte: Sanierung des Bremerhavener Wahrzeichens lohnt nicht.
  • Zuständiges Ressort will zweite Meinung zu dem Museumsschiff einholen.
  • Zusätzliches Gutachten soll Anfang der Woche vorliegen.

Nach Urteil des Gutachters: Wie geht es weiter für die "Seute Deern"?

Bild: Radio Bremen

Die Museumsschiff Seute Deern in Bremerhaven sollte abgewrackt werden. Das hat zumindest ein Gutachter empfohlen. Schon Anfang nächster Woche könnte nun eine Entscheidung über den Traditionssegler fallen.

Es steht schlecht um das Schiff. Offenbar ist der Rumpf des 100 Jahre alten Seglers so marode, dass eine Sanierung kaum noch lohnt. Ein Sachverständiger hat dem Eigentümer, dem Deutschen Schifffahrtsmuseum, nun zum Abriss geraten. Vor einer Entscheidung will das Bremer Wissenschaftsressort aber noch eine zweite Meinung einholen, sagte Staatsrat Tim Cordßen buten un binnen. Schließlich gebe es in Bremerhaven eine tiefe emotionale Verbundenheit zu dem Segler.

Zweite Meinung schon in den nächsten Tagen

Das zweite Gutachten soll Anfang nächster Woche vorliegen. Bislang, sagte Cordßen, deute aber alles darauf hin, "dass der technische Zustand so ist, dass es in Richtung Abwracken" geht.

Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) hatte bereits am Freitag ein mögliches Ende der Seute Deern ins Spiel gebracht und eine zügige Entscheidung darüber gefordert, ob der Segler saniert oder abgewrackt werden soll. Eine klare Haltung dazu äußerte am Freitag die Bürgerschaftsabgeordnete der Linken, Miriam Strunge, bei Twitter. Sie sieht in der Seute Deern "finanziell ein Fass ohne Boden", man solle sich von dem Schiff verabschieden.

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Das Museumsschiff war im Februar durch einen Brand schwer beschädigt worden und im August ins Hafenbecken abgesackt. Seit der Bergung vor einer Woche verhindern Hochleistungspumpen eine erneute Havarie. Eine mögliche Sanierung könnte Kalkulationen zufolge gut 30 Millionen Euro kosten.

Das Segelschiff Seute Deern
Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 28. September 2019, 14 Uhr

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