Mehr Angriffe auf Polizisten – nur nicht in Bremen
In Bremen sind Angriffe auf Polizeikräfte nach jahrelangem Anstieg nun um 17 Prozent zurückgegangen. Die Polizei sieht jedoch keinen Grund zur Entwarnung.
Vergangenes Jahr hat es in Deutschland wieder deutlich mehr Angriffe auf Polizeikräfte gegeben. Gegenüber dem Vorjahr waren es 11,3 Prozent mehr, meldet das Bundeskriminalamt in seinem jüngsten Lagebild. Doch es gibt eine Ausnahme: das Bundesland Bremen. Demnach wurden Bremer Polizeikräfte 322 Mal tätlich angegriffen, was einem Rückgang von rund 17 Prozent entspricht. Hinzu kommen zahlreiche Fälle von Nötigung, Bedrohung und Widerstand.
"Wir haben in Bremen seit einem halben Jahrzehnt einen Anstieg der Straftaten, wenn es um Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten geht. Im vergangenen Jahr waren die Zahlen zwar erstmals rückläufig, sind aber immer noch auf einem viel zu hohen Niveau", sagt Bremens Polizeisprecher Nils Matthiesen. Der Rückgang habe mehrere Gründe: Zum einen versuche die Polizei verstärkt, Konflikte nicht eskalieren zu lassen. Zum anderen seien nicht alle Fälle in die aktuelle Statistik eingeflossen.
Gewerkschaft: Angriffe auch im alltäglichen Dienst
Nils Winter, Landesvorsitzender der Polizeigewerkschaft GdP, beklagt, dass auch im alltäglichen Dienst Polizisten angegriffen würden. Die GdP erwarte, dass Taten gegen Beschäftigte konsequent verurteilt werden. "Hinter jeder Kollegin und Kollegen steckt ein Mensch."
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 9. November, 16 Uhr