Darum brauchen verunsicherte Bremer Gas-Kunden weiter starke Nerven

Steigende Preise, unklare politische Lage: Die Verunsicherung unter den Energiekunden ist groß. Das merken die Kundenbetreuer des Energiversorgers SWB. Wie sich die Preise entwickeln, ist unklar.

Die Verunsicherung unter den Bremer Gas- und Stromkunden ist groß. Die allgemein steigenden Preise und die sich schnell ändernde politische Lage tragen dazu bei. Das merken auch die Kundenbetreuer des Bremer Energieversorgers SWB.

Laut einer SWB-Sprecherin gibt es derzeit besonders viele Beratungsanfragen von verunsicherten Kunden im Kundencenter. Alle würden dasselbe wissen wollen: "Wie hoch wird mein Abschlag in Zukunft?" Das Problem der SWB-Mitarbeiter: Sie können derlei Fragen im Moment kaum beantworten. "Klar ist, dass die Preise Anfang 2023 andere sein werden als jetzt", sagt die SWB-Sprecherin. Doch wie wie sich die Preise genau entwickeln, ist auch wegen der verworrenen politischen Lage unklar. In den Gesprächen herrsche häufig eine gereizte Stimmung; die Sprecherin sprach von "Angst und Verunsicherung". Bedrohungen oder gar Angriffe habe es zuletzt aber nicht gegeben.

Senkung der Mehrwertsteuer wird an Gas-Kunden weitergegeben

Klar ist hingegen, dass die SWB auf die politischen Entscheidungen reagiert. So wird die seit dem 1. Oktober von 19 auf 7 Prozent gesenkte Mehrwertsteuer auf Erdgas komplett an die Kunden weitergegeben. Weitere Entlastung gibt es wegen der gekippten Gasumlage. Diese hätte ja eigentlich am 1. Oktober in Kraft treten sollen, wurde jedoch einen Tag davor noch gestrichen.

Die SWB-Sprecherin versichert, dass keine Rechnung verschickt wird oder wurde, die die Umlage von 2,41 Cent netto pro Kilowattstunde Erdgas enthält. Alles weitere bleibt aber ungewiss. So auch die jüngsten Vorschläge der Expertenkommission gegen die hohen Gaspreise, darunter eine Einmalzahlung im Dezember und ein anteiliger Preisdeckel im Frühjahr. Wie sich diese auf die SWB-Preise auswirken, kann die Sprecherin nach eigener Aussage noch nicht abschätzen. Bremer Energiekunden brauchen also auch auf absehbare Zeit starke Nerven.