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Comeback nach Corona-Pause: So läuft das Deichbrand-Festival

Das Deichbrand ist zurück. Nach zweijähriger Pause pilgern ab heute 60.000 Festivalisten an die Nordsee – ohne Corona-Regeln und mit Platz für Kurzentschlossene. Das sollten sie wissen.

Viele Großveranstaltungen mussten pandemiebedingt zwei Jahre aussetzen. So auch das Deichbrand auf dem Seeflughafen in Nordholz bei Cuxhaven. Nun meldet sich das Festival mit seiner 17. Ausgabe zurück – laut Veranstalter inzwischen eines der bundesweit größten seiner Art. Das Comeback des Musik-Spektakels an der Nordsee steigt vom 21. bis 24. Juli auf einem über 170 Hektar großen Areal. Die Organisatoren haben sich viel vorgenommen, Corona-Beschränkungen wird es dabei nicht geben.

Was erwartet die Besucherinnen und Besucher musikalisch?

Das Line-up wurde laut Veranstalter in der finalen Phase noch einmal umfassend abgerundet und vervollständigt. Headliner des Festivals sind Kraftklub, Steve Aoki, Nightwish, Apache 207, Dropkick Murphys und Sido. Insgesamt treten an vier Tagen rund 100 Acts aus verschiedenen Genres wie Rock, Hip-Hop, Pop, Indie und Elektro auf fünf Bühnen auf: Fire Stage, Water Stage, Palastzelt, Electric Island und Hafenbar. Neu ist, dass bereits am Donnerstag auch eine der Hauptbühnen zum Warm-up öffnet. In einer neuen Festival-App können sich Festivalisten ihren persönlichen Timetable zusammenstellen.

Eine Menschenmenge steht vor einer Bühne.
Rund 100 Acts spielen auf fünf Bühnen. Bild: Fotoduda

Welches Rahmenprogramm wird geboten?

Das musikalische Programm des Festivals wird von etlichen zusätzlichen Angeboten flankiert. Laut Veranstalter findet unter anderem der größte Poetryslam Europas statt. Ebenso gibt es Workshops – etwa zu Bier Yoga, Festivalfrisuren oder Hula Hoop. Es wird zudem eine Kletterwand und ein Slackline Park aufgebaut. Zum weiteren Aufgebot gehören Helikopter-Rundflüge, Riesenrad, Swimmingpool und eine Flunkyball Arena.

Was ist mit Corona?

Laut des Bremer Epidemiologen Hajo Zeeb sind die Infektionszahlen zuletzt nach Großveranstaltungen wie dem Hurricane-Festival spürbar angestiegen – besondere Corona-Maßnahmen gibt es auf dem Deichbrand aber nicht. Aufgrund der aktuell geltenden bundesweiten Regularien ist das Festival ohne Einschränkungen geplant worden.

Alle Gäste erhalten uneingeschränkten Zugang, unabhängig von Impfstatus oder Testpflicht. Maskenpflicht oder Abstandsregeln gibt es laut Veranstalter nicht. Er ruft jedoch dazu auf, sich regelmäßig über die Social-Media-Kanäle des Festivals zu informieren.

Ein bei dieser Veranstaltungsgröße übliches Hygiene- und Sicherheitskonzept wird von den Organisatoren gemeinsam mit den Behörden und der Polizei regelmäßig überprüft und angepasst. Dies sei auch aufgrund der aktuellen Ereignisse notwendig.

Wie ist die Sicherheitslage?

In den vergangenen Jahren hat sich das Festival laut Polizei als sehr friedlich erwiesen. 2019 wurden demnach insgesamt 129 Straftaten registriert, überwiegend Diebstähle, Erschleichen von Leistungen oder Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Polizei ist auf dem Gelände mit einer Festivalwache rund um die Uhr im Einsatz.

Für den Sanitätsdienst sorgt die Johanniter-Unfallhilfe und will mit mehr als 600 ehrenamtlichen Einsatzkräften aus ganz Deutschland vor Ort sein. Man werde bei der Menge an Gästen viel zu tun haben, so die Einschätzung des Einsatzleiters vorab. 2019 mussten die Helfer in rund 4.100 Fällen tätig werden, darunter Wunden, Brüche, alkoholbedingte Probleme und ein Wiederbelebungsversuch in einem Todesfall.

Wie läuft die Anreise?

Die Anreise zum Deichbrand hat bereits am Mittwoch begonnen. Laut der Polizei verlief sie zum Start mit etwas erhöhtem Verkehrsaufkommen, aber ohne Zwischenfälle. Mit Verkehrsbehinderungen in dem Festival-Bereich ist demnach allerdings zu rechnen. Die Polizei rät dazu, Geduld und alkoholfreie Getränke für die Fahrt mit zu bringen.

Die Nordwestbahn (NWB) hat zwischen dem 22. Und 24. Juli eine Mitnahme von Fahrrädern und Bollerwagen in ihren Zügen verboten. Betroffen ist dabei die Linie RS2 zwischen Bremerhaven und Twistringen. Weitere Einschränkungen gibt es bei den RE-Zügen der Deutschen Bahn – diese fallen am 23. und 24. Juli zwischen Bremen Hauptbahnhof und Bremerhaven-Lehe aus. Die Bahn will Ersatzbusse einrichten.

Ein Luftbild zeigt Zelte auf Feldern.
Im Bereich Regular Camping finden mehr als 20.000 Zelte Platz. Bild: Fotoduda

Wie lief der Ticket-Verkauf und gibt es noch Karten?

Bis zu 60.000 Besucherinnen und Besucher erwarten die Veranstalter zum Deichbrand. Auch Kurzentschlossene haben noch Chancen dabei zu sein, denn ausverkauft ist das Festival nicht. Sowohl Kombi-Tickets für alle Tage als auch einzelne Tagestickets für Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag sind noch erhältlich. Bereits im Mai vermeldeten die Organisatoren einen Vorverkauf "auf Rekordniveau" – mehr als 70 Prozent der Tickets waren da bereits vergriffen. Reguläre Wohnmobil-Plätze sind inzwischen nicht mehr zu haben. Ebenfalls ausgebucht ist der Glampingbereich "Comfort Village".  

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 21. Juli 2022, 5:30 Uhr