Seemannshotel "Portside" in Bremerhaven schließt wegen fehlender Gäste
Seeleute bleiben in Bremerhaven inzwischen eher auf ihren Schiffen. Auch darum lohnt sich die Unterkunft der Seemannsmission nicht mehr. Zum Jahresende ist nun Schluss.
Das Seemannshotel "Portside" in Bremerhaven macht in wenigen Monaten dicht. Das hat der Seemannspastor und Stationsleiter Uwe Baumhauer buten un binnen nach einem Bericht des epd bestätigt. Die Übernachtungszahlen seien in den vergangenen Jahren massiv zurückgegangen. Gab es 2023 noch deutlich mehr als 5.000 Übernachtungen, waren es im vergangenen Jahr nicht einmal mehr 4.000. In den letzten Monaten sind die Zahlen demnach weiter gesunken.

Zu den Gründen zählt laut Baumhauer, dass Seeleute von Reedereien auf andere Hotels gebucht werden oder wegen kürzerer Liegezeiten auf den Schiffen im Hafen bleiben. Der Betrieb des Hotels sei so nicht mehr zu finanzieren. Der Seemannsclub "Welcome" im Hafen und der Bordbesuchsdienst sollen jedoch erhalten bleiben. Träger des Seemannshotels ist die Deutsche Seemannsmission in Hannover. Seeleute, die dort zur Miete wohnen, können in ihren Wohnungen bleiben.
Persönliche Betreuung statt Bremerhavener Seemannshotel
Dem Vorstand sei es schwergefallen, das Haus zu schließen, sagte der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy zum epd. Er ist der Vorsitzende der Hannoverschen Seemannsmission. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass die persönliche Betreuung von Seeleuten durch ausgebildetes Fachpersonal an allen Standorten der Seemannsmission wichtiger sei als das Festhalten an traditionsreichen Gebäuden. Das freiwerdende Geld will der Verein nach eigenen Angaben in andere Projekte für Seeleute stecken.
Wie die Seemannsmission seit 170 Jahren Seeleuten Zuflucht bietet
Quellen: buten un binnen und epd.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 20. Mai 2025, 23 Uhr