Kommentar

Werner will weg: Das ist eine Niederlage für Clemens Fritz

Muss Werner direkt gehen? Werders Fritz: "Wollen schnell Klarheit"

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Ole Werner sieht keine Zukunft bei Werder. Zu unterschiedlich sind die Sichtweisen, wie der Kader künftig aussehen soll. Ein Kommentar von Sportreporter Jan-Dirk Bruns.

Das ist mal eine Überraschung. Werder ohne Werner – für manche rund ums Weser-Stadion ist das sogar ein Schock und es wird dauern, bis sich Verantwortliche, Fans und Fußballer der Grün-Weißen von dieser Nachricht erholen werden. Es trifft die meisten ziemlich unerwartet, auch Werders Sportchef Clemens Fritz. Er muss sich vorwerfen lassen, dass er seinem wichtigsten Angestellten keine Perspektive in Bremen bieten konnte, die über den Bundesliga-Alltag hinausgeht.

Werner hat Werder wieder in die Bundesliga geführt und dort etabliert – das ist eine enorme Leistung unter den gegebenen Voraussetzungen mit finanziell deutlich beschränkteren Mitteln als an anderen Standorten. Darauf hat Ole Werner mehrfach hingewiesen, offenbar weil es ihm rund ums Weser-Stadion nicht genug gewürdigt wurde. Für ambitionierte Teams und Trainer muss es aber mehr geben als nur die 40-Punkte-Marke, die ein gesichertes Leben im Niemandsland der Tabelle garantiert, zu erreichen.

Werder bekommt jetzt doppelten Umbruch

Ole Werner ist kein Sturkopf, aber er hat klare Vorstellungen von Team und Taktik. Nach fast vier Jahren im Verein braucht es einen neuen Impuls, hatte er geraten. Das passiert entweder auf dem Feld – mit neuen Spielern. Oder auf der Bank – mit einem neuen Trainer. Werder braucht nun beides.

Dass es einen Umbruch auf dem Feld geben wird, hatte Fritz schon vorher angekündigt, genauso wie die Tatsache, dass der Verein dringend Transfererlöse benötigt.

Der doppelte Umbruch trifft den Verein zwar deutlich vor der neuen Saison, dennoch ziemlich unvorbereitet. Das ist eine Niederlage für Clemens Fritz.

Jan-Dirk Bruns

Es wird nun ungleich schwerer, neue Spieler für Werder zu gewinnen, wenn nicht klar ist, wer an der Seitenlinie in Zukunft das Sagen hat.

Werner wäre ein Trainer auf Abruf

Für mich ist es kaum vorstellbar, dass Werder mit Ole Werner in die kommende Saison gehen wird, auch wenn sein Vertrag noch bis zum Saisonende 2026 läuft. Er wäre ein Trainer auf Abruf, denn eine Schwächephase mit fünf Pflichtspiel-Pleiten in Folge wie im Februar würde auch ein Ole Werner in Bremen nicht mehr wegstecken können.

Es ging in den Gesprächen zwischen Werder und Werner offenbar nie um konkrete Zahlen, es gab wohl auch nicht wirklich etwas zu verhandeln. Werder und Werner haben wohl schlichtweg unterschiedliche Auffassungen von Kaderplanung und Kaderzusammensetzung.

Werner wollte lieber etablierte Spieler als junge Talente

Der Verein kommt aus den Abgründen der Zweiten Liga mit einer Menge Schulden und ein paar hoffnungsvollen Talenten, die gerade den DFB-Pokal der U19-Junioren gewonnen haben. Ein paar von diesen wünschen sich die Bosse demnächst mal im Weser-Stadion spielen zu sehen. Doch Ole Werner lässt sich Zeit, bis er solche Talente dauerhaft einsetzt.

  • Sollte sich Werder schon vor der neuen Saison von Werner trennen?

    Ole Werner verlängert seinen Vertrag bei Werder nicht. Soll der Verein dann überhaupt noch mit ihm in die neue Saison starten? Das sagt der Sportexperte Stephan Schiffner dazu.

Er vertraut erfahrenen Kräften. Mit denen hat er Werder stetig weiterentwickelt. Jetzt gibt es in Bremen zur neuen Saison bei Werder einen neuen Abschnitt – im Gegensatz zu Ole Werner hat Werder damit nicht gerechnet. 

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Bild: Radio Bremen

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  • Jan-Dirk Bruns
    Jan-Dirk Bruns Autor

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 27. Mai 2025