Werder-Coach geht mit nordisch-nüchterner Freude ins Bundesliga-Debüt

Vorbereitet und unaufgeregt: Werder vor dem Saisonauftakt

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Ole Werner wird am Samstag in Wolfsburg erstmals in der 1. Liga als Trainer arbeiten. Nervös macht ihn sein erstes Mal aber nicht – das entspricht nicht seinem Naturell.

Nun fing Ole Werner doch an, breit zu grinsen. Dem Werder-Trainer war gerade klar geworden, dass er die Frage nach seiner Vorfreude auf sein Bundesliga-Debüt wohl nicht mit dem erwarteten minimalen Ausdruck von Freude beantwortet hatte. Denn es wurde nun noch einmal verdutzt nachgefragt: "Freuen Sie sich denn gar nicht auf das erste Mal?"

"Na klar freue ich mich", setzte Werner also noch einmal nach – nun mit dem passenden Lächeln dazu. Ole Werner freut sich eben mehr nach innen, wie man das in nördlichen Gefilden des Landes eben so macht. Norddeutsch-nüchtern, so ist 34-Jährige einfach und passt daher bisher wohl so gut nach Bremen.

"Mischung aus Freude und Anspannung"

Wer Werner noch nicht oft erlebt hat, der hätte seine erste Antwort – die wieder einmal sehr sachlich-reflektiert daherkam – eben leicht missverstehen können. Und daraus schließen, sein erstes Spiel am Samstag in der Bundesliga sei für ihn eines wie jedes andere.

Ich bereite mich genauso auf das Spiel vor, wie ich es bei den anderen sonst auch getan habe. Und das sicherlich auch mit der gleichen Mischung aus Freude und Anspannung, die du eben vor einem ersten Spieltag hast – egal ob in der 2. oder in der 1. Liga.

Werder-Trainer Ole Werner

Doch gleichgültig ist ihm das Arbeiten in der Bundesliga keinesfalls. Ole Werner ist nur keiner, der das Scheinwerferlicht sucht oder der mit den Eitelkeiten dieses Fußball-Geschäfts etwas anfangen könnte. Den Wettkampf aber, sich zu messen mit anderen Mannschaften, das gefällt ihm.

Das Ziel ist der Klassenerhalt

"Im Kern habe ich immer Spaß am Trainerjob gehabt, egal in welcher Liga", sagt Werner und das spricht für ihn. Doch es wird interessant sein zu sehen, wie er sich auf der Bundesliga-Bühne schlagen wird.

Von der Euphorie in Bremen und umzu, die ihn und Werder mit dem Aufstieg begleitet hat, will sich Werner jedoch nicht verleiten lassen. "Das Ziel sollte sein, dass wir die Klasse halten und nächstes Jahr weiter in der Bundesliga spielen." Keine hochfliegenden Ziele also, sondern erst einmal nüchterne Arbeit. Und diese wird von Gegner-Coach Niko Kovac vom VfL Wolfsburg geschätzt – und er als Trainer nicht unterschätzt.

Werder ist kein typischer Aufsteiger. Ich erwarte von den Bremern hohes Bundesliga-Niveau. Und ich nehme Ole Werner als Kollegen wahr, der über den Tellerrand hinausschaut.

Niko Kovac, Trainer VfL Wolfsburg

Werner zum Sieg in Cottbus: "Unnötig, dass wir nachlässig werden"

Bild: Radio Bremen

Mehr zum Thema:

Autorin

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 4. August 2022, 18:06 Uhr