Ein nüchternes Remis, für das sich Werder "kein Fass aufmachen" wird

Die Bremer haben den Rückstand in Leverkusen noch gedreht und einen Punkt geholt – wieder durch ein spätes Tor. Doch richtige Feierlaune kam trotzdem nicht auf.

Als Oliver Burke auf der linken Seite zu einem furiosen Turbo-Sprint ansetzte, da hielten die Werder-Fans noch einmal den Atem an. Die sechste Minute der Nachspielzeit in Leverkusen lief und das ist inzwischen Burkes Crunchtime – dann schlägt Werders schottischer Joker nur allzugerne zu.

Burke rannte einfach an Gegenspieler Edmond Tapsoba vorbei und zog aus sehr spitzem Winkel ab – aber ohne Glück, der Ball ging knapp am Tor vorbei. Dieses Mal war es nichts mit dem schönen Werder-Wahnsinn und dem nächsten Last-Minute-Sieg. Doch mit dem 1:1 gegen Bayer können die Bremer leben.

Ausgeglichenes Spiel, ausgeglichenes Ergebnis. Wir können damit leben. Aber es ist jetzt nichts, wo du dir abends ein Fass aufmachst.

Werder-Trainer Ole Werner

Zum 8. Mal ein Tor im Schlussspurt

Auswärts bleibt der Bremer Aufsteiger also auch nach sieben Bundesliga-Spieltagen weiterhin ungeschlagen und sichert somit mit neun Punkten seinen Platz im oberen Tabellenmittelfeld ab.

Zum achten Mal im fünften Spiel traf Werder in der Schlussphase – und machte gegen Bayer den 0:1-Rückstand nach Kerem Demirbays sehenswertem Treffer durch Milos Veljkovic in der 82. Minute noch wett.

Ich denke, das Spiel hätte in beide Richtungen kippen können. Auch wir hätten 1:0 in Führung gehen können. Dann machen die ein wunderschönes Tor in Überzahl, aber wir bleiben dran. Das haben wir schon die ganze Saison bewiesen, erspielen uns viele Chancen. Und machen auch die Tore.

Werder-Torschütze Milos Veljkovic

Aufgeben ist keine Option für die Truppe von Trainer Ole Werner und in den Schlussminuten werden die Bremer meist nochmal richtig munter. Doch sie hatten am Samstag auch Glück, dass Bayer mehrere hochkarätige Torchancen nicht ausnutzte und früher den ersten Heimsieg der Saison klarmachte.

"Wissen, dass wir Zuhause unsere Probleme haben"

Werder-Trainer Ole Werner gestikuliert ruhig an der Seitenlinie.
Werder-Trainer Ole Werner hat zwei Wochen Zeit, seine Mannschaft auf das nächste Heimspiel vorzubereiten. Bild: Imago | Jan Huebner

"Wenn man den Spielverlauf sieht, muss man zufrieden sein mit dem Unentschieden", sagte Werder-Kapitän Marco Friedl in der ARD, "es war ein Kampf über 90 Minuten. Aber bis hierher können wir zufrieden mit dem sein, was wir auswärts machen."

Nur im heimischen Weser-Stadion will es für die Bremer einfach noch nicht laufen. Ein Unentschieden und zwei Niederlagen stehen dort zu Buche, ein Heimsieg fehlt. "Wir wissen auch, dass wir Zuhause unsere Probleme haben", sagt Friedl.

Das sei nun die Aufgabe dieser anstehenden Länderspielpause, es im Duell mit Borussia Mönchengladbach am 1. Oktober besser zu machen.

Werder-Trainer Werner: "Können mit dem Punkt leben"

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Das Wochenende im Stadion, 17. September 2022, 17:25 Uhr