Bremer Lürssen-Werft kann Marine-Tanker nicht rechtzeitig liefern
Bremer Lürssen-Werft kann Marine-Tanker nicht rechtzeitig liefern
Die Werftengruppe NVL kann zwei neue Schiffe erst verspätet ausliefern. Vor drei Jahren gab es Kritik an dem Auftrag an Lürssen: Der ausgehandelte Baupreis sei viel zu hoch.
Die Verspätung haben Unternehmen und Verteidigungsministerium buten un binnen bestätigt. Als Grund nennt ein Sprecher von Naval Vessels Lürssen (NVL) Komplikationen bei der Fertigung. Außerdem habe es Probleme bei den Lieferketten gegeben. Die Corona-Pandemie wirke sich noch aus und auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine spiele eine Rolle, ergänzte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.
Die Versorgung mit Betriebsstoffen auf dem Meer sei weiter sichergestellt, die Marine werde weiter ihren Dienst versehen. Das erste Tankschiff sollte eigentlich schon in diesem Frühjahr ausgeliefert werden und kommt nun erst im nächsten Jahr. Das zweite dann im übernächsten Jahr.
Die bisherigen Versorgungsschiffe sind mittlerweile fast ein halbes Jahrhundert alt und müssen ersetzt werden. Geprüft wird laut Verteidigungsministerium aktuell auch der Neubau eines dritten Versorgers. Die beiden bereits beauftragten Tankschiffe kosten rund 914 Millionen Euro. Für große Teile des Baus hat die NVL-Gruppe die Papenburger Meyer Werft beauftragt. Zuerst über die Verspätung berichtet hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung".
Bereits Anfang 2022 geriet der Bau der beiden Lürssen-Schiffe in den Blick der Öffentlichkeit. Recherchen von NDR, WDR und SZ hatten ergeben, dass der von der Werft geforderte Preis stark überhöht gewesen sein soll. Das Beschaffungsamt für die Bundeswehr soll den realistischen Preis für die Tankschiffe mit etwa 620 Millionen Euro beziffert haben. 250 Millionen Euro weniger als das, was Lürssen gefordert habe. Trotz interner Warnungen hielt man im Amt offenbar an der Auftragsvergabe fest.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 28. Mai 2025, 15 Uhr