150 Beschäftigte im Einzelhandel streiken in Bremen und Niedersachsen

Rund 150 Einzelhandel-Mitarbeiter beteiligten sich am Protestmarsch vom Bremer Marktplatz zum Gewerkschaftshaus. Die Verdi-Sprecherin hofft auf eine zeitnahe Einigung.

Zahlreiche Beschäftigte aus dem Einzel- und Versandhandel in Niedersachsen und Bremen legen heute die Arbeit nieder. Die Gewerkschaft Verdi hat zu dem Warnstreik aufgerufen. Rund 150 Personen beteiligen sich an einem Protestmarsch vom Bremer Marktplatz zum Gewerkschaftshaus. Dort findet die Abschlusskundgebung statt.

Aufgerufen zu dem Warnstreik hatte die Gewerkschaft Verdi. Hintergrund ist der Tarifstreit in der Branche. Aktuell läuft die dritte Verhandlungsrunde. Verdi-Sprecherin Sabine Gatz kritisierte, dass Angebot der Arbeitgeber als völlig unzureichend. Diese bieten aktuell 5,3 Prozent mehr Lohn und eine Einmalzahlung von 450 Euro. Das decke noch nicht einmal die Inflationsrate ab kritisierte Gatz. Sie drohte mit einem langen Arbeitskampf, falls sich die Arbeitgeber nicht deutlich auf die Beschäftigten zubewegen sollten und betonte auch: "Wir wollen lieber konstruktive Verhandlungen, annahmefähige Angebote und einen möglichst schnellen Abschluss der Verhandlungen, weil die Kollegen brauchen dringend das Geld und nicht erst in Monaten."

Mögliche Einschränkungen im Einzelhandel

Die Gewerkschaft will mit dem Streik während der aktuell laufenden Tarifverhandlungen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Verdi fordert für die 384.000 Beschäftigen der Branche in Bremen und Niedersachsen unter anderem eine Erhöhung des Stundenlohns um 2,50 Euro. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder Warnstreiks im Einzel- und Versandhandel gegeben.

Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligen sich unter anderem Mitarbeiter mehrerer Ikea- und H&M-Standorte sowie Edeka-Beschäftigte. Kundinnen und Kunden in Bremen, Bremerhaven und Niedersachsen müssen sich laut Verdi auf teils erhebliche Einschränkungen bei den betroffenen Geschäften einstellen.