Ukrainische Flüchtlinge in Bremen gehen immer mehr einem Job nach
Vor gut einem Jahr hat der Bund ein Programm gestartet, um insbesondere Flüchtlinge aus der Ukraine schneller in Arbeit zu bringen. Jetzt gibt es eine Zwischenbilanz für Bremen.
Im Land Bremen gehen immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine einer Arbeit nach. Gegenüber vergangenem Jahr stieg ihre Zahl bis Juli um gut ein Drittel auf 2.400 Beschäftigte. Das hat die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven buten un binnen mitgeteilt. Von den 2.400 Erwerbstätigen sind demnach 1.900 Ukrainer sozialversicherungspflichtig und 500 geringfügig beschäftigt.
Menschen aus der Ukraine arbeiten in Bremen meist in den Bereichen Zeitarbeit, Logistik, Gastgewerbe und Pflege. Mit knapp 5.900 ist der größte Teil der Flüchtlinge aber noch ohne Beschäftigung. Die Arbeitsagentur geht davon aus, dass dieser Anteil weiter zurückgeht. Ein Großteil der Ukrainerinnen und Ukrainer in Bremen nehme noch an Integrations- und Deutschkursen teil, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven, Joachim Ossmann. Er wies darauf hin, dass die meisten Ukrainer höchstens zwei Jahre in Deutschland lebten. Das sei wirklich nicht lange. "Man braucht etwas Geduld, die Zahl wird steigen", so Ossmann.
Bundesweit sind 266.000 Ukrainer in Arbeit
Auch bundesweit ist die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine mit Job in Deutschland nach Angaben der Bundesregierung angewachsen – auf 266.000 Menschen. Das sei ein Plus von 71.000 im Vergleich zum Vorjahr, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Zum Vergleich: Im Mai waren rund 1,3 Millionen Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in Deutschland registriert, darunter sind auch nicht erwerbsfähige Menschen wie Senioren oder Kinder.
Als einen Grund für den Anstieg sieht Scholz ein Unterstützungsprogramm von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), das vor knapp einem Jahr startete. Es richtet sich an Ukrainer und weitere Geflüchtete mit einer Bleibeperspektive, die schneller in Arbeit gebracht werden sollen, vor allem durch eine stärkere Betreuung durch die Jobcenter. Es sollen möglichst nicht hauptsächlich reine Helferjobs sein.
Quellen: buten un binnen und dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 2. Oktober 2024, 15 Uhr