Zwei Ex-Manager nach Steinhoff-Bilanzskandal verurteilt

Bild des Mübelhauses Steinhoff mit einem großen Schriftzug "Steinhoff Möbel"

Prozess um Bilanzfälschung in Milliardenhöhe bei Steinhoff Möbel

Bild: dpa | Mohssen Assanimoghaddam

Mit Scheingeschäften haben die Ex-Manager die Bilanz des Konzerns mit Wurzeln in Niedersachsen aufgehübscht. Einer der beiden soll nun ins Gefängnis.

Im Prozess um den Bilanzskandal bei dem Möbelkonzern Steinhoff sind zwei frühere Manager der Unternehmensgruppe verurteilt worden. Ein 52 Jahre alter Angeklagter erhält eine Strafe von drei Jahren und sechs Monaten für unrichtige Darstellung in Bilanzen in zwei Fällen und eine Beihilfe zu Kreditbetrug, wie der Vorsitzende Richter am Landgericht Oldenburg sagte. Ein 64-Jähriger wurde für zwei Fälle unrichtiger Darstellung mit zwei Jahren auf Bewährung bestraft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Mit dem Urteil ist das Verfahren dem Landgericht zufolge noch nicht insgesamt abgeschlossen. Ebenfalls angeklagt wurde der frühere CEO des Konzerns Steinhoff International Holdings, Markus Jooste. Er soll in Südafrika leben und erschien nicht zum Prozessauftakt. Die Untersuchung gegen ihn ist ausgesetzt, bis gegen ihn verhandelt werden kann.

Vorwurf: Scheingeschäfte sollen Bilanz aufgehübscht haben

Die Beschuldigten sollen Buchgewinne aus Scheingeschäften in die Bilanzen von Gesellschaften hineingeschrieben haben, die zum Konzern dazu gehören. So soll die Bilanz unter anderem um mehr als 1,5 Milliarden Euro aufgehübscht worden sein. Es soll einer der größten Bilanzskandale nach "Wirecard" sein.

Steinhoff hat seine Wurzeln in Westerstede in Niedersachsen. Die weltweit agierende Steinhoff International Holdings hat mittlerweile aber ihren Hauptsitz in Amsterdam und wird von Südafrika aus gesteuert.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 18. April 2023, 8 Uhr