Warum ein Organspende-Camper in Bremen Halt macht

Zu wenige Menschen wissen ausreichend über das Thema Organspende Bescheid, sagt das Netzwerk der Transplantationsbeauftragten. Das soll sich ändern – mithilfe eines Campers.
Haben Sie mit Ihrem Umfeld schon mal über das Thema Organspende gesprochen? Wissen Ihre Angehörigen, ob Sie im Fall des Falles Spender sein wollen? Auch wenn diese Fragen unangenehm sind, wichtig sind sie in jedem Fall: "Reden wir wieder drüber", ruft das Netzwerk der Transplantationsbeauftragten Region Nord auf – und macht sich mit dem Camper auf den Weg.
Auf Wochenmärkten, in der Fußgängerzone, vor Schulen oder Krankenhäusern laden die Expertinnen und Experten vom 19. bis 24. Mai zum Gespräch über das Thema Organspende ein. In Bremen macht das Campingmobil gleich am Montag am Klinikum Bremen-Mitte Station, von 15 bis 16.30 Uhr am Haus 1. Das Rote Kreuz Krankenhaus beteiligt sich ebenfalls mit einem "Info-Point Organspende", der von 10 bis 13 Uhr im Foyer steht. Bremerhaven ist am Mittwoch an der Reihe, die Transplantationsbeauftragten besuchen von 10 bis 13 Uhr die Pflegeakademie. Alle Termine der Aktionswoche sind hier aufgelistet.
Organspende als Tabu-Thema?
Hintergrund der Camper-Tour ist, dass dem Netzwerk zufolge zu wenig über das Thema Organspende gesprochen wird. Dementsprechend seien die Menschen mitunter unzureichend informiert. Das Netzwerk bezieht sich auf repräsentative Erhebungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA), denen zufolge sich bisher nur 60 Prozent der Erwachsenen entschieden haben, ob sie Organspender sein wollen. Nur 40 Prozent geben demzufolge an, dies auch dokumentiert zu haben.
Seit Jahren setzen sich Expertinnen und Experten für eine bessere Aufklärung zum Thema Organspende ein. Denn obwohl laut BzgA etwa 80 Prozent der Menschen dem Thema gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen sind, fühlen sich nur 50 Prozent ausreichend informiert.
Das Netzwerk der Transplantationsbeauftragten sieht deshalb in der Aufklärung einen entscheidenden Faktor, da das Thema häufig mit Sorgen und Ängsten verbunden sei. "Wir möchten mit unserer Aktion auf die Notwendigkeit hinweisen, im Familien- und Freundeskreis über das Thema Organspende zu sprechen – und zwar wertneutral und ohne Missionierungsansatz“, sagt Dr. Martin Langenbeck, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins und Transplantationsbeauftragter im Bremer Rotes Kreuz Krankenhaus.
Wie funktioniert das Organspende-Register?
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen um 6, 19. Mai 2025, 18 Uhr