Resistente Keime bei 8 Frühchen im Klinikum Bremen-Nord festgestellt

Das sind die Hintergründe des Keim-Ausbruchs auf der Frühchenstation

Bild: dpa | Andreas Arnold
  • Frühgeborene Babys im Klinikum-Nord mit Keimen besiedelt.
  • Das teilte das Bremer Gesundheitsressort mit.
  • Keime sind nicht meldepflichtig, aber gegen zwei Antibiotika-Gruppen resistent.

Im Klinikum Bremen-Nord sind bei insgesamt acht Frühchen auf der Haut 2-MRGN-Keime festgestellt worden. Das hat das Gesundheitsressort auf Anfrage von buten un binnen bestätigt. Keines der betroffenen Frühchen weise eine Erkrankung auf, heißt es aus dem Ressort. Dass die Frühchen mit dem Keimen besiedelt sind, hätten Ärzte bei einem Routine-Screening festgestellt.

Bei den gefundenen zwei Keimen handelt es sich demnach um Darm-Keime, die Resistenzen gegen zwei Antibiotika-Gruppen zeigten. Die Keime seien nicht meldepflichtig – vorsichtshalber habe das Klinikum das Gesundheitsamt dennoch informiert, sagte Sprecher Lukas Fuhrmann. Die Keime zählen zu den Multiresistenten gramnegativen Bakterien (MRGN).

2011 starben drei Frühchen im Klinikum-Mitte an Keimen

2011 waren drei Frühchen im Klinikum Bremen-Mitte an multiresistenten Keimen gestorben. "Wir sind alle sehr sensibel geworden und haben aus den Erfahrungen mit den Keimausbrüchen von vor mehr als zehn Jahren gelernt", sagte der Sprecher. Er fügte mit Blick auf den aktuellen Ausbruch im Klinikum Bremen-Nord hinzu: "Wir haben dort ganz andere Keime als 2011 im Klinikum Mitte."

Von den insgesamt acht positiven Frühchen liegen vier Kinder auf der Frühgeborenen-Station, drei Kinder auf der gewöhnlichen Säuglings-Station, ein Kind sei inzwischen zu Hause. Es kämen keine weiteren Kinder auf diese Stationen.

"Allen geht es gut im Rahmen dieser Infekte. Kein Kind ist krank, kein Kind hat Symptome."

Lukas Fuhrmann, Sprecher des Gesundheitsressorts

Aktuell prüfen das Klinikum-Nord und das Gesundheitsamt, woher die Keime kämen und wie sie sich übertragen haben. "Es muss überhaupt erstmal herausgefunden werden, ob es eine Übertragung gab oder ob wir eine zufällige Häufung haben, was vorkommen kann."

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 9. Dezember 2022, 19 Uhr