Meinungsmelder

Meinungsmelder wünschen sich mehr Vielfalt am Arbeitsplatz

Menschen auf einem Fußgängerübergang in Regenbogenfarben
Was ihre Haltung und ihre Erfahrungen mit Diversität und Vielfalt sind, schilderten Radio-Bremen-Meinungsmelder in unserer jüngsten Befragung. Bild: dpa | APA/Roland Schläger

Die meisten Teilnehmer der Meinungsmelder-Befragung sehen die Themen Vielfalt und Diversität als etwas Positives. Viele denken dabei besonders an einen Begriff.

Mehr als die Hälfte der Radio-Bremen-Meinungsmelder hat sich schon mit dem Thema Diversität und Vielfalt befasst. Auch wenn das Thema bei den knapp 2.700 Befragten überwiegend positiv besetzt ist, finden 42 Prozent, dass es zu viel Raum einnimmt, gänzlich ablehnend stehen ihm aber nur zehn Prozent der Befragten gegenüber. Die Meinungsmelder-Befragung ist nicht repräsentativ. Diese Fragen stellte das Radio-Bremen-Meinungsmelder-Team den Teilnehmenden im Detail:

Frage 1: Woran denken Sie, wenn Sie die Wörter "Diversität" oder "Vielfalt" hören? Bitte nennen Sie uns nur ein Wort.

"Bunt" ist die häufigste Assoziation der Teilnehmenden an unserer Befragung, das Attribut erhielt 255 Nennungen. Auf 86 Nennungen brachte es "Menschen", auf 85 "Toleranz", auf 80 "Freiheit". "Gleichberechtigung" wurde 49 mal genannt, "Vielfalt" 43 mal und "Bereicherung" 41 mal. 36 Nennungen fielen auf "nervig".

Wörter, die Teilnehmende einer Befragung mit Diversität verbinden.
Wörter, die Teilnehmende unserer Befragung mit dem Wort "Diversität" verbinden nach Häufigkeit der Nennung. Bild: Radio Bremen

Frage 2: Inwieweit stimmen Sie diesen Aussagen zum Thema "Diversität" und "Vielfalt" zu?

Der Aussage "Ich habe mich beruflich und/oder privat schon mit dem Thema beschäftigt", stimmten 38 Prozent der Befragten voll zu, weitere 22 Prozent wählten die Antwortoption "Stimme eher zu". Hingegen hatten 52 Prozent noch nie an Schulungen oder Workshops zum Thema teilgenommen. 38 Prozent stimmten der Aussage "Ich bin offen für das Thema und habe in Gesprächen oder durch Medien schon einiges darüber gelernt", voll und ganz zu.

Hier können Sie sich externe Inhalte (Text, Bild, Video…) von Datawrapper anzeigen lassen

Stimmen Sie zu, stellt Ihr Browser eine Verbindung mit dem Anbieter her.
Mehr Infos zum Thema Datenschutz.

Als 'Betroffener' fühle ich mich über das Thema gut informiert. Ich freue mich heutzutage über das Selbstbestimmungsrecht und die ausführlichere Berichterstattung als vor wenigen Jahren. Ich mag es aber nicht, wenn die Info in Sensationshascherei abgleitet.

Diverse(r) Meinungsmelder(in) (68 Jahre) aus Bremen-Findorff

Ich bin selbst schwul und mir geht das Thema einfach nur auf die Nerven. Man erzieht niemanden zu mehr Toleranz, indem man ihm täglich eine Regenbogen-Flagge unter die Nase reibt.

56-jähriger Meinungsmelder aus Bremen-Horn-Lehe

Frage 3: Fühlen Sie sich selbst als "vielfältig" oder "anders" – zum Beispiel wegen Ihres Alters, Herkunft, Sprache, Religion, einer Behinderung oder aus einem anderen Grund?

Auf diese Frage antwortete die Mehrheit der Befragten (60 Prozent) mit "nein", 32 Prozent mit ja, acht Prozent enthielten sich.

Hier können Sie sich externe Inhalte (Text, Bild, Video…) von Datawrapper anzeigen lassen

Stimmen Sie zu, stellt Ihr Browser eine Verbindung mit dem Anbieter her.
Mehr Infos zum Thema Datenschutz.

Es ist schwierig, die einzige Person zu sein, die anders ist – sei es durch Geschlecht, Behinderung o.a. Ich spüre oft die Unwissenheit & Unsicherheit der Menschen, wenn ich vom trans oder autistisch sein berichte – wären die Themen 'normal', würde es mir vieles erleichtern.

32-jähriger Meinungsmelder aus Bremen-Hemelingen

Ich habe Migrationshintergrund, aber fühle mich deutsch, bin normal und zahle mein Leben lang hier in Bremen die Steuern. Das ist keine Vielfalt, das ist das normale Leben. Wahnsinn, nicht wahr?

34-jährige Meinungsmelderin aus Bremen-Obervieland

Frage 4: Um welche Merkmale geht es dabei hauptsächlich?

Die meisten Befragten, die angaben, sich selbst als "vielfältig" oder "anders" wahrzunehmen, bezogen das auf ihre sexuelle Identität (40 Prozent der Befragten), gefolgt vom Geschlecht (33 Prozent) und ihrem Lebensalter (29 Prozent). 20 Prozent der Befragten gaben an, sich wegen ihrer ethnischen Herkunft als vielfältig oder anders zu sehen, ebenso viele gaben undefinierte andere Gründe an.

Hier können Sie sich externe Inhalte (Text, Bild, Video…) von Datawrapper anzeigen lassen

Stimmen Sie zu, stellt Ihr Browser eine Verbindung mit dem Anbieter her.
Mehr Infos zum Thema Datenschutz.

Frage 5: Gibt es Bereiche, in denen Sie sich mehr Vielfalt wünschen? Zum Beispiel bei Herkunft, Sprache, Alter, Geschlecht oder Behinderung?

Im Bereich der Arbeit sehen die meisten Befragten Nachholbedarf in Sachen Vielfalt: 40 Prozent wünschen sich hier mehr Diversität. Ein gleich hoher Anteil der Stimmen entfiel auf "Medien" und "Schule und Ausbildung" (jeweils 36 Prozent der Befragten). Der Aussage "Diversität muss nicht gefördert werden" stimmten 30 Prozent der Befragten zu.

Hier können Sie sich externe Inhalte (Text, Bild, Video…) von Datawrapper anzeigen lassen

Stimmen Sie zu, stellt Ihr Browser eine Verbindung mit dem Anbieter her.
Mehr Infos zum Thema Datenschutz.

Leider muss Diversität überall ein Thema sein, denn das Verständnis oder auch nur die Toleranz fehlt, Menschen so anzunehmen, wie sie sind. Diversität bezieht sich nicht nur auf Unisex-Toiletten.

68-jährige Meinungsmelderin aus Bremen-Burglesum

Ich wünsche mir vor allem eine verbesserte Integration. Ich möchte keine Diversität herbeizwingen, wo keine ist, ich möchte aber, dass die Menschen, die in der deutschen Gesellschaft leben wollen, dabei nicht alleine gelassen werden.

Diverse(r) Meinungsmelder(in) (38 Jahre) aus Bremen-Östliche Vorstadt

Mehr von den Meinungsmeldern:

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 27. Mai 2025, 19:30 Uhr