Festzelt-Betreiber auf Bremer Freimarkt verbannen "L'amour toujours"

Wird D'Agostinos Partyhit weiter in Bremens Radios und Clubs gespielt?

Bild: Imago | epd

In der Bayernfesthalle, der Almhütte und im Hansezelt wird der Partyhit von Gigi D'Agostino nicht laufen. Auch das Bremer La Viva reagiert auf die rassistischen Vorfälle.

Das Lied ist derzeit vor allem wegen rechtsextremer Gesänge bekannt. Bei mehreren Veranstaltungen haben junge Menschen zur Melodie des Stücks "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" gesungen. Die Vorsitzende des Verbandes der Schausteller und Marktkaufleute Bremen, Susanne Keuneke, teilte auf Nachfrage von buten un binnen mit, dass das Lied in den drei großen Festzelten auf dem Bremer Freimarkt in diesem Jahr nicht laufen wird. Das hätten die Betreiber der Bayernfesthalle, der Almhütte und des Hansezeltes gemeinsam beschlossen.

Auch der Geschäftsführer der Diskothek La Viva, Bülent Ünal, verbannt das Stück aus seinem Club. Er habe Sorge, dass die Parolen in den Köpfen bleiben, auch wenn das Lied nicht mehr aktuell sein sollte. Viele seiner DJs würden "L'amour toujours" eh nicht mehr auflegen.

"L'amour toujours" nicht dem Rechtsextremismus überlassen?

Bei Bremen Vier läuft das Lied von 1999 nach wie vor etwa alle zwei Wochen. Und das soll so bleiben, wie Musikredakteur Maik Pagels erläutert. Schließlich sei "L'amour toujours" sehr beliebt und zudem ein Stück Popkultur, das nicht dem Rechtsextremismus überlassen werden sollte. Allerdings werde er den Song nicht unkommentiert laufen lassen.

Auch die privaten Radiosender "Radio Energy Bremen" sowie "FFN" halten an dem Lied fest, wie Geschäftsführer Harald Gehrung mitteilt – der Künstler könne für den Missbrauch seines Werks schließlich nichts. Bei Veranstaltungen allerdings werde es nicht gespielt.

Jugendliche singen rassistische Zeile im Landkreis Cuxhaven

Die Polizeiinspektion Cuxhaven hat mitgeteilt, dass Jugendliche am Dienstag vor dem Schulzentrum Otterndorf die gleichen Gesänge angestimmt hatten wie zuvor auf Sylt und in Löningen. Die Polizei habe die Personalien von rund zehn Personen zwischen 15 und 19 Jahren aufgenommen.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 28. Mai, 19:30 Uhr