"Ein Schock": Darum droht mehreren Bremer Elternverein-Kitas das Aus

Bremer Elternvereine suchen neue Räumlichkeiten

Bild: dpa | Heike Lyding

Elternvereine sind mit 3.700 Plätzen der drittgrößte Kita-Anbieter in Bremen. Doch gleich mehreren Gruppen wurden die Räume gekündigt, neue sind schwer zu finden.

Eine Grafik zeigt, wie viele Kinder auf städtische und kirchliche Kita-Einrichtungen sowie Elternvereine verteilt sind.
Rund 3.700 Kinder sind in Bremen in Kitas untergebracht, die von Eltern betrieben werden. Bild: Radio Bremen

Krippen- und Kita-Gruppen von Elternvereinen in Bremen melden derzeit vermehrt Kündigungen ihrer Räumlichkeiten. Der Verbund Bremer Kindergruppen als Dachorganisation nennt fünf bereits ausgesprochene Kündigungen sowie drei weitere drohende Verfahren. Mehr als 70 Kinder sind betroffen.

Laut Kristin Tanneberg vom Verbund Bremer Kindergruppen komme es immer mal wieder vor, dass dem ein oder anderen der insgesamt 115 Elternvereine in Bremen gekündigt werde – allerdings nicht in diesem Ausmaß. "Das ist schon sehr ungewöhnlich", sagt sie buten un binnen.

Ob das Zufall ist oder ein Trend, das kann ich nicht sagen.

Kristin Tanneberg vom Verbund Bremer Kindergruppen

Eine der betroffenen Einrichtungen ist die Krippe Las Mariquitas am Osterdeich. Der Vermieter, die Eggestorf-Stiftung, hat Eigenbedarf angemeldet. Die deutsch-spanische Krippe mit acht Kindern muss nun bis zum Herbst weichen. "Das war ein Schock", sagt Mutter Sandra Neu, selbst aktiv im Elternverein. Zuerst hätten die Mitglieder gedacht, dass man zusammen neue Räume finden könne. "Aber das ist nun mal nicht so einfach, weil auch gewisse Vorgaben eingehalten werden müssen."

Ich hoffe, dass wir noch ein bisschen mehr Zeit haben und noch einen Raum finden, oder dass wir noch bis nächstes Jahr hier bleiben können

Cristina Röhle, Erzieherin in der Krippe Las Mariquitas

Trotz intensiver Suche gibt es für die Krippenkinder noch keine passenden neuen Räume. Auflagen der Behörden oder ein kitagerechter Umbau schrecken potenzielle Vermieter ab. Das für die Kinder zuständige Ressort will helfen. Laut Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) müssten die Vereine ihre Gruppen nicht schließen.

Wir werden Räume finden, in denen ihr übergangsweise oder dauerhaft bleiben könnt.

Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD)

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Autorin

  • Jagoda Przybyla
    Jagoda Matic

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 19. März 2024, 19:30 Uhr