Von der Schulbank ins Parlament: Jugendliche debattieren in Bremen

Jugendliche sitzen in der Bremischen Bürgerschaft und melden sich zu Wort.

Von der Schulbank ins Parlament: Jugendliche debattieren in Bremen

Bild: Bremische Bürgerschaft

Wie vermittelt man Schülerinnen und Schülern Politik? In der Aktion "Jugend im Parlament" vewandelt sich die Bremische Bürgerschaft in einen Ort der Jugenddebatte.

In dem Projekt "Jugend im Parlament" haben rund 70 Schülerinnen und Schüler aus der Gesamtschule Bremen-West, der Oberschule Findorff und der Neuen Oberschule Gröpelingen die Chance, Politik nicht nur aus Büchern, sondern direkt im Parlament zu erleben. Einen Tag sehen die Jugendlichen die Bremische Bürgerschaft aus der Perspektive von Abgeordneten.

Schüler debattieren im alten Bundestag in Bonn.
Schüler und Schülerinnen debattieren im Parlament – und lernen die Politik so kennen. Bild: dpa | Felix Heyder

Die jungen Bremerinnen und Bremer engagieren sich in realitätsnahen politischen Diskussionen und lernen, wie politische Prozesse funktionieren. Slobodan und sein Freund Harun von der Neuen Oberschule Gröpelingen hatten beispielsweise die Idee, eine Petition zu starten. Auf die Idee kamen sie, weil es sehr viele Dächer und freie Flächen gebe, wo man erneuerbare Energie machen könne, so der 14-jährige Harun. Mit dieser Petition konnten die beiden Bremer 200 Unterschriften sammeln und wurden dann von der Bremischen Bürgerschaft eingeladen, um eine Rede zu halten.

Wehrpflicht oder Schuluniform: Aktuelle Themen im Unterricht

Diese Aktion, die sechsmal im Jahr stattfindet, wird von den Lehrerinnen und Lehrern unterstützt. Vor allem bei Jugendlichen, die schon von sich aus so politik-interessiert sind, habe man es als Lehrer nicht mehr so schwer, so der Jahrgangsleiter an der Neue Oberschule Gröpelingen, Dirk Brandes. Denn auch im Unterricht versuchen Schulen, die Jugendliche handeln zu lassen.

Dieser Fakt, dass man etwas bewegen kann, dass man etwas machen kann für seine Gemeinschaft, für seine Leute, für seine Stadt, für seine Gegend. In der Politik kannst du dich richtig einsetzen, du kannst reden, du kannst debattieren. Du kannst Leute überzeugen. Das ist das, was mir am meisten Spaß macht einfach.

Senna, 14 Jahre alt, Neue Oberschule Gröpelingen
Jugendliche Schüler und Schülerinnen diskutieren ein Projekt.
Schülerinnen und Schüler debattieren im Unterricht Bild: dpa | Carte Blanche/Image Source/Nancy Honey

Schülerinnen und Schüler haben in Fächern wie "Jugend debattiert" die Möglichkeit, sich über Themen, die sie interessieren oder die gerade aktuell sind, auszutauschen. Die letzte Diskussionfrage war, ob die Wehrpflicht wieder eingeführt werden solle, so Lehrer Lukas Peine. Aber auch Themen über die Einführung von Schuluniformen wurden von den Jugendlichen schon diskutiert. Dirk Brandes betont, dass die Jugendlichen so die Welt, in der sie leben, mitgestalten können.

Die Stimme der Jugend hörbar machen

Die Initative "Jugend im Parlament" bietet nicht nur einen spannenden Einblick in die Welt der Politik, sondern fördert auch das demokratische Verständnis und Engagement junger Menschen aus Bremen.

Dahin zu gehen und Politik zu leben, nicht nur in der Schule darüber zu reden. Sondern wir stellen einen Antrag, gucken, welcher Antrag wirklich sinnvoll ist, und geben diesen Antrag dann wirklich auch in den Senat ein – das ist doch 'ne tolle Sache.

Lukas Peine, Lehrer der Neuen Oberschule Gröpelingen

Durch diese Erfahrungen erhalten Schülerinnen und Schüler die Plattform, um ihre Stimme zu erheben und aktiv an der Gestaltung ihrer Gemeinschaft teilzunehmen. Es ist ein Beispiel dafür, wie Bildung und politisches Engagement Hand in Hand gehen können und wie die nächste Generation in Bremen mitwirken kann.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Nachmittag, 21. November 2023, 15:39 Uhr