Feuerwehr sichert Deich in Lilienthal mit mehr als 5.000 Sandsäcken

Die Feuerwehr sichert einen Deich in Lilienthal.

Hochwasserlage in Niedersachsen vielerorts kritisch

Bild: Radio Bremen | Katharina Mild

Keller sollen in einigen Gegenden nicht betreten werden, ebenso wie die Deiche. In Borgfeld steht die Wümme mittlerweile in einigen Wohngebieten. Menschen sind aber nicht in Gefahr.

Besonders heikel sieht es im Bremer Stadtteil Borgfeld aus. Im Erbrichterweg stehen Häuser im Wasser. Die Straße liegt direkt an der Wümme, viele Häuser befinden sich unterhalb der Deichlinie. 40 bis 50 Häuser sind hier betroffen laut Bremer Feuerwehr, das Wasser stehe kniehoch. Die Feuerwehr kann aber gegen das Wasser nicht viel tun, aber sichert Öltanks und hilft, Gegenstände in Sicherheit zu bringen. Der Strom musste hier in diesem Bereich abgestellt werden.

Im Ortsteil Timmersloh sind vor allem zwei Straßen nicht mehr passierbar, Am Großen Moordamm und die Timmersloher Landstraße – dadurch, dass das die direkten Wege nach Bremen sind, muss man einen sehr großen Umweg fahren. Aber man kommt noch hin.

Vollgelaufene Keller und abgestellter Strom

Aber auch dort dringt das Wasser in Keller ein, gestern Abend ist auch noch ein Trafohäuschen voll Wasser gelaufen, so dass das außer Betrieb genommen werden musste und etliche Haushalte keinen Strom mehr hatten.

Für Betroffene aus Borgfeld und Timmersloh ist im Übrigen auch eine Sammelstelle eingerichtet in der Oberschule an der Ronzelenstraße - für alle, die aus ihren Häusern rausmüssen wegen des Wassers oder weil sie keinen Strom mehr haben. Denn das Ganze kann noch länger dauern, vielen Anwohnern wurde gesagt, dass sie damit rechnen müssen, dass der Strom für drei Tage aus bleibt.

Da der Wörpe-Deich in Lilienthal zu brechen droht, hat die Feuerwehr ihn mit 5.500 Sandsäcken gesichert. Die Lage bleibe angespannt, sagte der Lilienthaler Bürgemeister Kim Fürwentsches (Grüne). Stand gestern ist der Pegel der Wörpe weiter gestiegen, und auch heute soll es noch wieder regnen. Das könnte die Situation zusätzlich verschärfen.

Feuerwehrmänner sichern einen Deich mit Sandsäcken.
In Stuhr sichert die Feuerwehr die Deiche. Bild: Feuerwehr Stuhr

Im Bremer Umland ist die Lage nicht besser: An vielen Stellen mussten aufgeweichte Deiche stabilisiert werden. Im Landkreis Leer, in Löningen im Landkreis Cloppenburg und entlang der Hunte im Landkreis Oldenburg sind Feuerwehren und Technisches Hilfswerk im Dauereinsatz. In Sandkrug mussten auch erste Menschen ihre Häuser verlassen.

Die Bahn-Strecke zwischen Bremen und Oldenburg war im Lauf des Dienstags mehrere Stunden voll gesperrt. Grund war ein Wasserschaden in einem Stellwerk in Delmenhorst. Die Züge fahren zwar wieder, aber laut Bahn ist mit Verzögerungen von etwa 15 Minuten zu rechnen.

Weitere Infos zur Situation in Niedersachsen gibt es im regelmäßig aktualisierten NDR-Liveticker.

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 27. Dezember 2023, 6 Uhr