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Bremer Bildungsbehörde will Handys an Schulen verbieten

Bildungssenatorin Aulepp erlässt Handyverbot an Bremer Schulen

Bild: dpa | KEYSTONE | CHRISTIAN BEUTLER

Der Erlass für die Schulen der Stadt Bremen soll ab 1. Juni gelten. Das Verbot soll Grundschulen, Gymnasien bis zur 9. Klasse und Oberschulen bis zur 10. Klasse umfassen.

Das erfuhr buten un binnen von Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD). Ab der Oberstufe sollen Schulen selbst entscheiden. Die Stadt Bremerhaven ist von dem Erlass ausgenommen.

"Handys haben an der Schule keinen Raum, keinen Sinn", sagt Aulepp. "Sie sind nicht notwendig, aber sie stellen eine potenzielle Ablenkung und Gefährdung für Schülerinnen und Schüler dar – sowohl in der Grundschule als auch in der Oberschule." Benötigt würden die Handys nicht, die Bremer Schulen seien digital "richtig gut ausgestattet".

Die private Nutzung durch Schülerinnen und Schüler sei dann im gesamten Schulalltag der Grundschulen und der Sekundarstufe I verboten, sagt Aulepp. Die Handys müssen laut Aulepp ausgeschaltet und in der Tasche bleiben. Ausnahmen soll es geben, wenn dies aus medizinischen Gründen notwendig sei.

CDU hatte Handyverbot vorgeschlagen

In der Bremischen Bürgerschaft gab es bereits im Februar eine Debatte zum Thema, der Landtag stimmte gegen ein Handyverbot. Die CDU hatte gefordert, dass Handys nur im Notfall oder dann genutzt werden dürfen, wenn Lehrkräfte es erlauben. SPD, Grüne, FDP und Linke stimmten dagegen. "Nur weil eine Idee, zuerst von jemand geäußert wird, der ein anderes Parteibuch hat als ich, ist die Idee ja nicht falsch", sagt Aulepp.

Was Bremerhaven betrifft, habe sich die Bremer Bildungsbehörde mit dem Schuldezernenten Hauke Hilz (FDP) abgestimmt, sagt Aulepp. Hilz sei den Worten Aulepps nach gegen einen landesweiten Erlass gewesen – er wolle sich zunächst anschauen, wie ein Handyverbot in der Stadtgemeinde Bremen aussieht.

Schulleitungen sollen für Oberstufen selbst bestimmen

Bei den Schulleitungen der gymnasialen Oberstufen gebe es ein differenziertes Bild, sagt Aulepp. Manche Schulleiter sagten, auch die Oberstufenschüler brauchen in der Schulzeit ihr Handy nicht. Andererseits dürften volljährige Schüler während der Pause das Schulgelände verlassen. Schulleiter hätten deshalb Bedenken, ihnen das Handy zu verbieten, weil es Schüler verleiten könnte, genau das zu tun.

Bislang keine einheitliche Regelung

Bisher gab es in der Stadt Bremen keine einheitliche Vorgabe. Die Schulen trafen eigene Regelungen, die die Nutzung privater Handys im Unterricht und in den Pausen untersagten oder einschränkten. Wie viele Schulen ein Handyverbot im Unterricht und in den Pausen bislang verhängt hatten, wurde statistisch nicht erfasst. Das Bildungsressort geht davon aus, dass die meisten Schulen in Bremen Handyverbote bereits etabliert hatten.

Autorin

  • Autorin
    Maren Schubart

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen um 6, 15. Mai 2025, 18 Uhr