Bremer Handwerk fordert wegen Kostenexplosion frühere Gaspreisbremse

Ein Bäcker schiebt ein Blech mit Gebäck in einen Ofen.
Bild: dpa | ROBIN UTRECHT
  • Expertenkommission legt Entlastungs-Vorschläge vor.
  • Handwerkskammer: Bremer Betriebe schon jetzt in Not.
  • Berichte: Bundesregierung will Gaspreisbremse ab 1. Februar.

Die Bremer Handwerkskammer hat mehr Tempo bei Entlastungsmaßnahmen gefordert. Am Montag hatte die Expertenkommission für Gas und Wärme der Bundesregierung Vorschläge vorgelegt, um Menschen angesichts explodierender Energiekosten zu entlasten. "Mit der Gaspreisbremse wurde ein Instrument auf den Weg gebracht, das den meist kleinen und mittleren Handwerksbetrieben weiterhelfen kann. Allerdings greift es viel zu spät", sagt Bremens Handwerkskammer-Präses Thomas Kurzke.

Der Expertenkommission gehören Fachleute von Verbänden, Gewerkschaften, Wissenschaft und Bundestag an. In ihrem vor einigen Wochen veröffentlichten Zwischenbericht hatte die Kommission bereits eine Einmalzahlung für Gas- und Fernwärmekunden im Dezember und eine Gaspreisbremse ab März empfohlen. Die Bundesregierung will die Gaspreisbremse zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger Berichten zufolge bereits früher in Kraft setzen. In der Vorlage des Kanzleramts heiße es dazu: "Eine Rückwirkung zum 1. Februar 2023 wird angestrebt."

Deutsches Handwerk fordert weitere Maßnahmen

Das reicht der Bremer Handwerkskammer allerdings nicht. "Viele energieintensive Betriebe leiden schon jetzt unter den enormen Kosten", sagte Kurzke. "Idealerweise sollte eine Gaspreisbremse schon ab Januar gelten – so wie für die Industrie."

Das deutsche Handwerk hält die von der Gas-Kommission vorgeschlagenen Maßnahmen zur Reduzierung der Energiepreise indes für nicht ausreichend. Die Gaspreisbremse sei "richtig und wichtig", erklärte der Branchenverband ZDH. Jedoch werde sie auch zusammen mit der Abschlagszahlung im Dezember "nicht reichen", um die Belastungen energieintensiver Handwerksbetriebe so abzufedern, dass diese die Krise überstehen würden. Nötig seien zusätzliche flankierende Hilfen, forderte der Verband.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 21. Oktober 2022, 22 Uhr