Gedenken an Kriegsende in Bremen: "Wissen über den Holocaust nimmt ab"

Mit einem Festakt in der Bremischen Bürgerschaft ist an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa erinnert worden. In Bremerhaven gab es eine Gedenkveranstaltung vor der Großen Kirche.

Der 8. Mai 1945 werde zu Recht als Tag der Befreiung bezeichnet, sagte Bremens Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer (SPD) bei der Gedenkveranstaltung am Donnerstag. Denn damit endete die Zeit des Nationalsozialismus, die so großes Leid über Europa gebracht habe. Grotheer beklagte, dass das Wissen über die NS-Zeit und den Holocaust vor allem bei Jüngeren immer mehr abzunehmen scheine.

Grotheer wendet sich gegen Relativierung

Grotheer kritisierte AfD-Politiker, die eine "erinnerungspolitische Wende" gefordert hatten.

Unsere Verantwortung ist es, keine Relativierung zuzulassen.

Antje Grotheer (SPD), Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft

In Bremen war der Krieg schon am 27. April 1945 beendet, als britische Truppen die Stadt besetzten. Der stellvertretende britische Botschafter Kieran Drake bezeichnete das Kriegsende als Neuanfang für Europa. Er verwies auf die Aussöhnung zwischen Deutschland und Großbritannien und die gemeinsame Verantwortung für die Zukunft.

Gedenkveranstaltung am Denkort Bunker Valentin

Bereits am Vormittag fand eine Gedenkveranstaltung am Denkort Bunker Valentin statt. Dort sprach unter anderem der Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Thomas Köcher, und der stellvertretende Botschafter des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland, Kieran Drake.

Sahhanim Görgü-Philipp (Grüne), Vizepräsidentin der Bremischen Bürgerschaft, und Bürgermeister Björn Fecker (ebenfalls Grüne) legten gemeinsam einen Kranz nieder. Auch die Vorsitzenden der Bürgerschaftsfraktionen und zahlreiche weitere Abgeordnete gedachten der Opfer des Nationalsozialismus.

80 Jahre nach dem Kriegsende: Das Brieftagebuch einer Bremer Lehrerin

Bild: Radio Bremen

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Autor

  • Michael Kück
    Michael Kück Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 8. Mai 2025, 22 Uhr