In New York verunglückter Segler wohl nicht bei Bremerhavener "Sail"
Das mit der Brooklyn Bridge kollidierte mexikanische Segelschiff "Cuauhtémoc" war bereits zweimal in Bremerhaven zu Gast. Auch zur "Sail 2025" sollte sie kommen.
Das in New York verunglückte mexikanische Schulschiff "Cuauhtémoc" ist ein gern gesehener Gast in Deutschland gewesen – auch zur "Sail 2025" in Bremerhaven wurde es erwartet. Die Organisatoren des Windjammer-Treffens rechnen nicht damit, dass die stark beschädigte Bark kommen wird.

"Aber das steht angesichts des Unglücks gar nicht im Vordergrund", sagte Mit-Organisator Ralf Meyer, Leiter des Wirtschaftsreferats der Stadt. "Für uns ist es das Wichtigste, dass die verletzten Kadetten vollständig genesen." Auch gelte es, der Todesopfer zu gedenken.
Das "Sail"-Organisationskomitee habe der mexikanischen Botschaft seine Anteilnahme ausgedrückt. "Uns erschüttern die Nachrichten aus New York", so ein Sprecher der Touristikgesellschaft Erlebnis Bremerhaven. Der Dreimaster war am Samstagabend gegen die Brooklyn Bridge geprallt. Dabei knickten die oberen Abschnitte der bis zu 48 Meter hohen Masten ab. An Bord waren 277 Menschen, zwei von ihnen starben, 22 wurden verletzt.
"Sail" findet im August in Bremerhaven statt

"Wir hatten uns sehr über die Zusage gefreut", sagt Michael Gerber, Geschäftsführer von Erlebnis Bremerhaven. Die "Cuauhtémoc" war bereits 2008 und 2016 in Bremerhaven. "Jedes Mal standen die Kadetten wie jetzt auch in New York bei der Ein- und Ausfahrt in den Hafen in den Rahen", so Gerber. Rahen sind Querstangen am Mast, an denen Segel aufgehängt werden.
Die jetzigen Ereignisse werden definitiv dazu führen, dass wir die "Cuauhtémoc" nicht erwarten dürfen. Im Moment geht es darum, Anteilnahme zu zeigen für die Opfer und deren Familien – und natürlich auch der mexikanischen Marine – das Allerbeste zu wünschen, dieses Ereignis verarbeiten zu können.
Michael Gerber, Geschäftsführer Erlebnis Bremerhaven
Man habe noch keinen direkten Kontakt zur Crew gehabt, so der Touristikchef zu buten un binnen. Er erwartet auch nicht, dass nun unmittelbar etwas passiert und rechnet erst später mit einer offiziellen Mitteilung, dass das Schiff nicht nach Bremerhaven kommt. "Da gibt es andere Dinge, die, glaube ich, im Moment deutlich wichtiger für die Akteure dort bei dem Schiff sind."
Kein Ersatz-Schiff für die "Sail" in Bremerhaven
Ralf Meyer erinnert sich noch an den Besuch der "Cuauhtémoc" bei der Lütten Sail 2008. Das sei ein wunderschönes Bild gewesen, wie das Schiff im Hafen einlief. Eigentlich sei es schon bei der "Sail" 2020 eingeplant gewesen. Doch das Großevent fiel wegen der Pandemie aus. "Das ist unheimlich traurig, die Bilder vom Unglück haben mich richtig mitgenommen", so Meyer.

Insgesamt hatten die "Sail"-Organisatoren mit dem Schulschiff der Mexikanischen Marine neun Staatsschiffe erwartet. In der Kürze der Zeit könne kein weiteres derartiges Schiff nachnominiert werden: "Es gibt keine Nachbestellliste, um ein weiteres Staatsschiff als Ersatz für die 'Cuauhtémoc' zu bekommen", so Gerber. Zum Großseglertreffen "Sail" in Bremerhaven werden vom 13. bis 17. August rund 250 Schiffe erwartet. Das Festival gilt als eines der größten Windjammer-Treffen weltweit.
Quellen: buten un binnen und dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 19. Mai 2025, 14:40 Uhr