Soziale Verbände warnen: 40 Prozent der Hilfsangebote gefährdet?

Jugendliche sitzen zusammen an einem Frühstückstisch.

Drohen Kürzungen im sozialen Bereich?

Bild: dpa | Ingo Wagner

Mehrere Wohlfahrtsverbände warnen vor massiven Problemen. Als Grund nennen sie die angekündigten deutlichen Kürzungen von Bundesgeldern.

Der Paritärische Gesamtverband, Arbeiterwohlfahrt (AWO) und Diakonie Deutschland befürchten in naher Zukunft drastische Engpässe in der sozialen Infrastruktur. Viele Angebote könnten bundesweit wegfallen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Sie verweisen auf die Kürzungspläne der Bundesregierung und erklären, dass "trotz steigender Nachfrage vielerorts – auch in Bremen – bereits Angebote und Hilfen eingeschränkt oder ganz eingestellt werden mussten". Das sei das Ergebnis einer bundesweiten Umfrage, an der sich mehr als 2.700 gemeinnützige Organisationen und Einrichtungen aus dem Bereich der sozialen Arbeit beteiligt hätten.

Deutliche Einschränkungen in Bremen

Demnach mussten allein im Land Bremen fast 40 Prozent der befragten Organisationen und Einrichtungen Angebote und Leistungen aus finanziellen Gründen einschränken oder ganz einstellen. Gründe hierfür seien mangelndes Personal, das durch fehlende Refinanzierung nicht mehr bzw. nicht marktüblich bezahlt werden könne. In der Beratung gebe es schon jetzt eingeschränkte Öffnungszeiten. Einige Einrichtungen müssten sogar tageweise schließen, heißt es.

Auch für die Zukunft befürchteten rund zwei Drittel der Befragten in Bremen deutliche Einschnitte. "Werden Zuwendungen gekürzt und Kassenleistungen reduziert, fallen in vielen sozialen Bereichen wichtige Angebote für Kinder, ältere oder behinderte Menschen und bedürftige Personen weg", teilen die drei Organisationen mit.

In Bremen mehr als 40 Organisationen an Umfrage beteiligt

Die Umfrage wurde den Angaben vom 29. September bis zum 10. Oktober online durchgeführt. Im Land Bremen beteiligten sich demnach 44 gemeinnützige Organisationen an der Umfrage, darunter zum Beispiel Kitas, Einrichtungen und Beratungsstellen aus Familien- und Jugendhilfe, Pflege, Eingliederungshilfe, Migration sowie Schuldnerberatung und Wohnungslosenhilfe.

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 17. Oktober 2023, 6 Uhr