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Probealarm in Bremen: Sirenen heulen nun jeden Monat

Eine Sirenenanlage auf einem Hausdach

Was heult da? Bremen testet nun regelmäßig Sirenen

Bild: Imago | Sylvio Dittrich

In der Stadt Bremen waren um 12 Uhr die Sirenen zu hören. Der Probealarm soll künftig jeden ersten Samstag im Monat stattfinden.

Haben Sie am Samstagmittag auch Sirenen in Bremen gehört? Kein Grund zur Sorge, wir geben Antwort auf die wichtigsten Fragen.

Eine (alte) Sirene auf einem Hausdach.
Über das Bremer Stadtgebiet sind aktuell 18 Sirenen verteilt. Bild: dpa | Chromorange/Michael Bihlmayer

Warum gibt es in der Stadt jetzt einen regelmäßigen Probealarm?

Die Sirenen sollen die Bevölkerung vor Gefahren warnen. Durch den Rückbau der Sirenen in ganz Deutschland seien die Warntöne vielen Teilen der Bevölkerung allerdings nicht mehr bekannt, teilte das Bremer Innenressort mit. Um die Bremerinnen und Bremer jetzt wieder mit den Warntönen vertraut zu machen, führt das Land die Probealarme ein. Auch soll so sicher gestellt werden, dass die Anlagen im Ernstfall einwandfrei funktionieren.

Der erste Probealarm ertönte in der Stadt Bremen am Samstag, 2. Dezember, um 12 Uhr – ab dann soll der Alarm jeden ersten Samstag im Monat wiederholt werden. In Bremerhaven findet der Probealarm bereits seit Anfang des Jahres statt, an jedem dritten Samstag im Monat.

Was ist bei dem Probealarm zu hören?

Nach Angaben des Innenressorts ist ein einminütiger Dauerton zu hören, der zweimal unterbrochen wird. Wo genau die Sirenen ertönen, ist nicht klar. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) geht davon aus, dass die Sirenen "in vielen Teilen der Stadt" zu hören sein werden.

Eine neu installierte elektronische Sirene mit Solarmodul auf einem Hausdach.
Bremen setzt auf einen "Warn-Mix", zu dem auch die Warnung über Sirenen gehört. Bild: dpa | Caro/Ruffer

Wie unterscheidet sich der Probealarm vom Ernstfall?

Im Ernstfall ertönt ein auf- und abschwellender einminütiger Heulton, der die Bevölkerung auf eine besondere Gefahr aufmerksam machen soll – wie zum Beispiel vor einer Sturmflut oder einer Extremwetterlage. In solchen Fällen ist der Sirenenalarm als Aufforderung an die Bevölkerung zu verstehen, einen lokalen Radio- oder Fernsehsender einzuschalten, um weitere Informationen zu erhalten und auf Lautsprecherdurchsagen zu achten. Bei den Probealarmen wird es hingegen keine Handlungsempfehlung geben.

Warum setzen die Behörden jetzt wieder auf Sirenen? 

Die Entscheidung, das Sirenen-Netzwerk auszubauen, sei schon lange vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine und auch schon vor dem Unglück im Ahrtal gefallen, teilte das Innenressort mit. Ziel sei es, die Warninfrastruktur zu verbessern.

Das Land Bremen setzt auf unterschiedliche Warn- und Informationssysteme. So sollen möglichst viele Menschen auf unterschiedlichsten Wegen erreicht werden. Dazu gehören neben Sirenen auch die NINA-App und Cell-Broadcast, ergänzt durch Meldungen in Rundfunk und Fernsehen sowie auf Werbe- und Informationstafeln, zum Beispiel an Haltestellen im ÖPNV.

Der Vorteil der Sirene ist, dass man sie nicht, wie etwa das Handy, weglegen oder abschalten kann. In großen Teilen der Bevölkerung gelte die Sirene außerdem als Synonym für die Warnung vor Gefahren, betonte das Innenressort. Wenn die Sirene heult, wüssten die Menschen sofort: Es ist ernst.

Wie viele Sirenen gibt es in der Stadt Bremen?

Im Stadtgebiet sind den Angaben zufolge zurzeit 18 Sirenen in Betrieb. Im kommenden Jahr sollen außerdem mindestens 20 weitere Sirenen hinzukommen. Die Anlagen seien selbst bei einem Stromausfall bis zu eine Woche lang betriebsbereit, teilte das Innenressort mit.

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Autorin

  • Autorin
    Antonia Fronzek Studentische Redakteurin

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 2. Dezember 2023, 6 Uhr