Fragen & Antworten

Die jüngsten Bürgerschaftsabgeordneten – und was sie für Bremen wollen

Bekannte und neue Gesichter: Das sind die Abgeordneten für Bremen

Bild: James Zabel, Grüne Bremen, Laurence Chaperon, SPD Bremen, Tobias Koch, Fiola Lucas, FPD Bremen

Die Bremische Bürgerschaft verjüngt sich. buten un binnen hat alle neun unter-30-jährigen Politiker gefragt, wer sie sind und was sie bewegt.

Im Durchschnitt ist die 21. Bremische Bürgerschaft etwa 48 Jahre alt. Wer sind die jüngsten Abgeordneten, was wollen sie in Bremen und Bremerhaven verändern? Wir stellen die neun U-30-Abgeordneten vor.

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Das sind die jüngsten Abgeordneten der neuen Bürgerschaft:

  1. Fynn Lukas Voigt (FDP), 24 Jahre.
  2. Selin Ece Arpaz (SPD), 24 Jahre.
  3. Dariush Hassanpour Fard Khorashad (DIE LINKE), 26 Jahre.
  4. Senihad Šator (SPD), 27 Jahre.
  5. Wiebke Winter (CDU), 27 Jahre.
  6. Janina Strelow (SPD), 27 Jahre.
  7. Marcel Schröder (FDP), 28 Jahre.
  8. Franziska Tell (GRÜNE), 28 Jahre.
  9. Ole Humpich (FDP), 28 Jahre.

Fynn Lukas Voigt (FDP), 24 Jahre alt

Fynn Lukas Voigt FDP Bremischer Bürgerschaft
Bild: James Zabel
  • Wie sind Sie zur Politik gekommen?.

Parteipolitik hat in meiner Kindheit und Jugend keine große Rolle gespielt, mir wurde jedoch immer nahegelegt, dass das Wahlrecht etwas sehr Besonderes und Wichtiges ist und ich es wahrnehmen muss. Für meine erste Wahl hatte ich mich deshalb intensiv mit Parteien, Politikern und Programmen beschäftigt, was großes Interesse für Politik bei mir geweckt hat. Ich hatte nach einer Partei gesucht, die zukunftsorientiert ist, sich für Aufstiegschancen einsetzt und auf Eigenverantwortung und das Leistungsprinzip setzt. Das habe ich in der FDP gefunden. Der FDP-Bundestagswahlkampf kurz darauf hat mich so sehr politisiert, dass ich mich für diese Inhalte auch persönlich einsetzen wollte und ich bin Parteimitglied geworden.

  • Wie wird das Land Bremen durch Ihre Politik bis 2027 besser?.

Wir kontrollieren als Oppositionspartei den Senat in der Bremischen Bürgerschaft. Bremen hat riesige Aufgaben vor der Brust wie zum Beispiel eine riesige Schuldenlast, einen enormen Investitionsstau bei Schulen, Kindergärten und Infrastruktur oder das katastrophale Abschneiden in Bildungsrankings der letzten Jahre. Die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger wurden die letzten Jahre immer größer, gleichzeitig sehen sie, wie sich die Politik lieber mit Verkehrsexperimenten oder kleinteiligen Themen beschäftigt. Meine Fraktionskollegen und ich werden uns die nächsten vier Jahre dafür einsetzen, dass sich Bremen in erster Linie um die Bewältigung der großen Herausforderungen kümmert und der Senat seinen Kernkompetenzen nachkommt.

  • Worauf sind Sie am meisten stolz? .

Ich bin wahnsinnig stolz darauf, als einer von 87 Abgeordneten, die Interessen der Bremer Bürgerinnen und Bürger in der Bremischen Bürgerschaft zu vertreten. Für mich ist Parlamentarismus, als gelebte Demokratie etwas sehr Besonderes und ich empfinde mit Ausblick auf die nächsten vier Jahre viel Freude, Stolz, aber auch Demut und Verantwortung. Als jüngster Abgeordneter freue ich mich insbesondere auch darauf, eine junge Perspektive in das Parlament einzubringen.

  • Was ist Ihr Lieblingsspot in Bremen/Bremerhaven und warum? .

Mein Lieblingsspot in Bremen ist die "Gute Stube". Ich finde die gesamte Altstadt geschichtlich sehr spannend und schön. Umso mehr schmerzt es mich auch, dass sich die letzten Jahre nicht vernünftig um die Sauberkeit der Innenstadt gekümmert wurde. Wenn ich meine Eltern in Bremerhaven besuche, versuche ich bei jedem Besuch einen Aufenthalt am Deich mit einzuplanen.

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Selin Ece Arpaz (SPD), 24 Jahre alt

Selin Arpaz SPD Bremische Bürgerschaft
Bild: SPD Bremen
  • Wie sind Sie zur Politik gekommen?.

Ich bin nach dem Abitur 2017 in Bonn in die SPD eingetreten. Ich bin in einem Hartz IV-Haushalt groß geworden und habe mich früh mit den Themen Armut und Solidarität auseinander gesetzt. Die SPD hatte für mich die besten Lösungen. Damals gab es außerdem eine große Frage, die alle Leute in Deutschland beschäftigt hat: ob die SPD wieder mit der CDU in die Große Koalition gehen soll. Ich war total beeindruckt, wie die Jusos damit umgegangen sind und so bin ich mit dem Konzept der kritischen Solidarität vertraut geworden.

  • Wie wird das Land Bremen durch Ihre Politik bis 2027 besser?.

Ich habe zwei Ziele im Kopf:

  1. Unsere Gesellschaft ist leider immer noch nicht so weit mit der Repräsentanz. In höheren Positionen sitzt häufig noch immer derselbe Typus Mensch. Das ist der weiße, heterosexuelle Mann, der sich meiner Meinung nach nicht immer in die Situationen von anderen Menschen hinein versetzen und Entscheidungen treffen kann. Die Perspektive bringe ich ein..
  2. Aufgrund meiner Identität möchte ich für Menschen, die von Armut, Rassismus oder Sexismus betroffen sind, ein offenes Ohr haben und ihre Perspektive als Sprachrohr in der Bürgerschaft einbringen..
  • Worauf sind Sie am meisten stolz? .

Stolz ist ein großes Wort. Wenn ich es knapp zusammenfassen sollte, bin ich vor allem stolz auf die Gesamtleistung der SPD in den letzten Jahren. Das Wahlergebnis hat gezeigt, dass viele Menschen der SPD nach all den Jahren immer noch vertrauen. Das ist ein Zeichen, dass wir gute Politik machen. Das motiviert mich total, meinen moralischen Kompass nicht zu verlieren.
Persönlich bin ich stolz, in diesem Parlament zu sitzen und dass ich für junge Menschen Politik machen darf. Das ist keineswegs eine Eigenleistung. Das ist eine Ehre für mich, dass die Menschen in Bremen mir ihre Stimme gegeben haben.

  • Was ist Ihr Lieblingsspot in Bremen/Bremerhaven und warum? .

Das mag seltsam klingen, aber ich glaube, dass mein Lieblingsort der Brill ist. Der Brill ist total nah an der Weser – aber auch ein Knotenpunkt, von dem man überall hinkommt. Fast schon wie ein Fenster zur Welt. Ich finde, dass der Brill ein Ort ist, an dem sich Menschen mit verschiedensten Lebensrealitäten begegnen: Arbeitnehmende nach dem Feierabend, junge Menschen, die noch zur Schule gehen, Menschen auf dem Weg zur Nachtschicht. Man sieht aber auch Menschen, denen es nicht so gut geht im Leben. Es gehört zur Stadt dazu, dass jeder ein Anrecht hat sich aufzuhalten, wo man will. Das wird dort deutlich.

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Dariush Hassanpour Fard Khorashad (Linke), 26 Jahre alt

Dariush Hassanpour Fard Khorashad Die Linke Bremer Bürgerschaft
Bild: Lucas Fiola
  • Wie sind Sie zur Politik gekommen?.

Die Krisen in u.a. Syrien, Afghanistan und Irak haben ab 2014/2015 Fluchtbewegungen in Europa ausgelöst, auf die viele Kommunen nicht ausreichend vorbereitet waren. Ein großer Teil der Integrationsarbeit lastete auf ehrenamtlichen Schultern. Als Schüler habe ich u.a. Sprachkurse in den Unterkünften und Fußballtrainings auf dem Sportplatz meiner Schule angeboten. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich nur die Symptome einer gescheiterten Politik lindere. Damit sich langfristig etwas ändert muss es politischen Rückhalt für Schwächere in der Gesellschaft geben, dafür setze ich mich jetzt ein.

  • Wie wird das Land Bremen durch Ihre Politik bis 2027 besser?.

In meiner ersten Legislaturperiode möchte ich als Jugendkandidat mein Augenmerk vor allem auf junge Menschen legen. Insbesondere während der Corona-Krise mussten sie viel einstecken.
Die Klimabewegung der letzten Jahre hat gezeigt, dass wir an den Entscheidungen von heute, die Auswirkungen auf unsere Zukunft haben, teilhaben wollen. Im Parlament werde ich das Sprachrohr junger Menschen sein und sie aktiv in Entscheidungen miteinbeziehen.

  • Worauf sind Sie am meisten stolz? .

Besonders stolz bin ich auf meine Freundinnen und Freunde in der Linksjugend. Sie haben mich im Wahlkampf wahnsinnig unterstützt und ihnen ist zu verdanken, dass es überhaupt dazu gekommen ist, dass ich in der Bürgerschaft sitzen darf. Gemeinsam haben wir eine Jugendwahlkampagne auf die Beine gestellt, die fast 3.000 – vor allem junge – Stimmen mobilisiert und damit neue Maßstäbe gesetzt hat.

  • Was ist Ihr Lieblingsspot in Bremen/Bremerhaven und warum? .

Der Osterdeich! Wenn gutes Wetter ist, verbringe ich hier die meiste Zeit. Ich habe viele schöne Erinnerungen an diesen Ort. Unter anderem habe ich hier auch meine Freundin kennengelernt.

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Senihad Šator (SPD), 27 Jahre alt

Senihad Sator SPD Bremische Bürgerschaft
Bild: SPD Bremen
  • Wie sind Sie zur Politik gekommen?.

Durch meine Mitgliedschaft im Jugendparlament Gröpelingen bin ich in Kontakt mit Menschen aus der dortigen Kommunalpolitik gekommen. Vor dem Hintergrund, dass ich zu diesem Zeitpunkt wegen meines Alters und meiner bosnischen Staatsbürgerschaft nicht wahlberechtigt war, wollte ich in eine Partei eintreten. Ich hatte den Wunsch, zumindest über diesen Weg mitzuentscheiden, was in Gröpelingen passiert. Zur Bundestagswahl 2013 bin ich dann in die SPD eingetreten, nachdem ich mir die Programme der unterschiedlichen Parteien angesehen und mich dort wiedergefunden habe. 

  • Wie wird das Land Bremen durch Ihre Politik bis 2027 besser?.

Ich möchte daran mitwirken, dass Menschen in allen Quartieren in unserem Bundesland auch künftig gerne dort leben. Wir können es uns nicht erlauben, dass es Quartiere gibt, aus denen Menschen zügig wieder wegziehen, weil sie sich nicht wohl fühlen. Es muss gelingen, die Vermüllungs- und Schrottimmobilienproblematik in den Griff zu bekommen und das Sicherheitsempfinden der Menschen zu steigern. Das gelingt aber nur mit ganzheitlichen Konzepten. Die unterschiedlichen Behörden müssen zur Lösung der geschilderten Probleme effektiv zusammenarbeiten. 

  • Worauf sind Sie am meisten stolz? .

Unheimlich stolz bin ich auf meine Eltern. Trotz der Flucht in den 1990er-Jahren, der Unklarheiten, ob wir in Deutschland bleiben würden, den fehlenden Sprachkenntnissen zu Beginn und dem Leben im Sozialhilfesystem haben sie mir ein Umfeld ermöglicht, in dem ich zu dem geworden bin, der ich heute bin. Immer aus dem Antrieb heraus, dass es meinen Geschwistern und mir mal besser gehen soll als ihnen selbst. 

  • Was ist Ihr Lieblingsspot in Bremen/Bremerhaven und warum? .

Die Einschränkung auf einen Lieblingsspot in Bremen macht es schwer. Dafür gibt es in Bremen zu viele schöne Ecken. Mit am schönsten lässt es sich hinter der Waterfront an der Weser mit Blick in Richtung Stahlwerke und Industriehafen verweilen. 

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Wiebke Winter (CDU), 27 Jahre alt

Wiebke Winter, jüngste CDU-Abgeordnete in der 21. Bremischen Bürgeschaft und stellv. CDU-Fraktionsvorsitzende
Bild: Tobias Koch
  • Wie sind Sie zur Politik gekommen?.

Ich habe mich als Schülerin sehr über die Bremer Bildungspolitik geärgert: Wir hatten super alte Bücher, die Schulklos waren der Horror, überall sind Stunden ausgefallen. Ich war politisch sowieso sehr interessiert und wollte etwas tun. So bin ich mit 16 Jahren zur Jungen Union und schließlich zur CDU gekommen. 

  • Wie wird das Land Bremen durch Ihre Politik bis 2027 besser?.
  1. Die jungen Interessen bekommen eine Stimme: Mit 27 Jahren bin ich die jüngste CDU-Abgeordnete und die jüngste stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Parlament..
  2. Bremen wird sicherer: In der Innendeputation werde ich mich dafür einsetzen, dass wir mehr und gut ausgerüstete Polizistinnen und Polizisten im Land bekommen. Mir ist vor allem wichtig, dass wir die Polizei digital bestmöglich ausstatten..
  3. Psychische Gesundheit ist nach der Corona-Pandemie für junge Menschen ein großes Thema. Mir ist wichtig, dass wir bessere Präventionsangebote und mehr Therapieplätze schaffen. .
  4. Wir müssen endlich die Weichen dafür stellen, dass Bremen bis spätestens 2040 klimaneutral wird. Da werde ich der Regierung ganz genau auf die Finger schauen! .
  • Worauf sind Sie am meisten stolz? .

Es ist ein riesiges Privileg, wenn man als Abgeordnete in der Bremischen Bürgerschaft die Menschen in Bremen und Bremerhaven vertreten darf. Ein ganz besonderer Moment war für mich, als ich das erste Mal als Abgeordnete in den Plenarsaal gekommen und mich auf meinen Platz setzen durfte. Besonders stolz bin ich auf darauf, dass ich bei meiner ersten Kandidatur für die Bürgerschaft gleich das viertbeste Personenstimmenergebnis in Bremen erzielen konnte und über 20.000 Stimmen bekommen habe. Das ist ein großer Vertrauensvorschuss, mit dem ich auch viel Verantwortung trage. 

  • Was ist Ihr Lieblingsspot in Bremen/Bremerhaven und warum? .

Ich bin mit ganzem Herzen Bremen-Norderin. Ich liebe den Knoops Park an der Lesum mit all den schönen "Geheim-Ecken", wo man wunderbar entspannen kann. Ein absolutes Heimat- und Zusammengehörigkeitsgefühl kommt bei mir zudem immer im Weserstadion auf, wenn alle gemeinsam die Fanschals in die Höhe halten und aus voller Kehle die Hymne singen.

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Janina Strelow (SPD), 27 Jahre alt

Janina Strelow SPD Bremische Bürgerschaft
Bild: Janina Strelow
  • Wie sind Sie zur Politik gekommen?.

Vor ziemlich genau 10 Jahren ging ich in das SPD Parteihaus in Bremerhaven, um meine Mitgliedschaft zu erklären. Zu der Zeit war ich 17 Jahre alt und Schülerin im Politik-Leistungskurs. Die SPD hat mich vor allem durch ihre Werte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität überzeugt. Schnell war klar; mit diesem Kompass will ich mich selbst vor Ort als junger Mensch einbringen! Das mache ich seit meinem Eintritt in die SPD in den verschiedenen Gremien nach wie vor mit großer Freude. Noch immer treiben mich heute der soziale Blick, das Streben nach Gerechtigkeit und der Wille zur Zukunftsgestaltung an.

  • Wie wird das Land Bremen durch Ihre Politik bis 2027 besser?.

Das Land Bremen unter sozialdemokratischer Führung ist auf einem guten Weg in die Zukunft. Wir wollen dafür sorgen, dass das Land Bremen sich als Ort des Wohnens und Lebens attraktiv weiterentwickelt. Dafür brauchen wir gute Arbeitsplätze und Investitionen in die Hochschulen und Berufsschulen. Weiter setzen wir auf attraktive Angebote und Unterstützung für junge Menschen und Familien sowie Lebensqualität durch gutes Wohnen und kurze Wege in den Stadtteilen.

  • Worauf sind Sie am meisten stolz? .

Unter der sozialdemokratischer Führung konnten die entscheidenden Weichen für die Zukunft des Landes gestellt werden. So sorgen wir beispielsweise mit den Investitionen in den Klimaschutz für den Umbau der Wirtschaft und setzen dabei auf nachhaltige Technologien. Damit fördern wir den Klimaschutz, sichern Arbeitsplätze und die Zukunft des Wirtschaftsstandortes. Was uns dabei immer wichtig war und immer sein wird, ist, die Menschen bei Veränderungsprozessen, wie z.B. der Klima- oder Energiekrise, mitzunehmen und diejenigen mit kleinerem Geldbeutel zu unterstützen.

  • Was ist Ihr Lieblingsspot in Bremen/Bremerhaven und warum? .

Bremen: die Wege im Schnoor entlangzuschlendern. Ich habe eine große Begeisterung für historische Straßen und kleine Gassen! Bremerhaven: die Mole mit Blick auf das Wasser und die (wirklich beeindruckende!) Skyline auf die Stadt!

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Marcel Schröder (FDP), 28 Jahre alt

Marcel Schröder FDP Bremische Bürgerschaft
Bild: Laurence Chaperon
  • Wie sind Sie zur Politik gekommen?.

Politisch interessiert war ich schon immer, zu Schulzeiten waren z.B. die geisteswissenschaftlichen Fächer immer meine Lieblingsfächer. Das Jurastudium hat mein politisches Interesse dann noch weiter verstärkt. Der Entschluss, mich aktiv politisch einzubringen kam dann mit der Bundestagswahl 2017 und dem erstmaligen Einzug der AfD in den Bundestag. Das hat mich damals sehr bewegt und in mir den Drang ausgelöst, mich aktiv für Demokratie, Rechtsstaat und Bürgerrechte einzusetzen. Diese Werte habe ich persönlich bei der FDP am meisten wiedergefunden. 

  • Wie wird das Land Bremen durch Ihre Politik bis 2027 besser?.

Ich möchte mich gerne dafür einsetzen, dass sich der Staat mehr auf seine Kernaufgaben konzentriert. Dazu gehört für mich insbesondere ein personell und sachlich gut ausgestatteter Rechtsstaat – mit ausreichend Richtern und Staatsanwälten, aber auch Polizisten und Justizvollzugsangestellten. 
Darüber hinaus haben wir in Deutschland und insbesondere in Bremen ein Problem mit Extremismus und politisch motivierter Kriminalität. Wir müssen uns also überlegen, wie wir die Demokratie resilienter gegen Angriffe von innen machen – auch hier möchte ich gerne Impulse setzen. 
Bei all diesen akuten Problemen dürfen wir aber nicht die notwendige Modernisierung des Landes außer Acht lassen. Hier sind die Digitalisierung und der Klimaschutz wichtige Themen, für die ich in den kommenden vier Jahren liberale Lösungsvorschläge in die Debatte einbringen möchte. 

  • Worauf sind Sie am meisten stolz? .

Darauf, dass ich vor kurzem meine Promotion zum Doktor der Rechtswissenschaft abschließen konnte. Das war wirklich eine sehr große Herausforderung. Hinzu kommt, dass ich aus einer Arbeitnehmerfamilie komme. Es ist leider immer noch so, dass aus Akademikerfamilien ca. zehnmal so viele Menschen eine Promotion abschließen. Deswegen ist mir die Frage, wie wir Aufstiegschancen allgemein verbessern können, ein ganz persönliches Anliegen.

  • Was ist Ihr Lieblingsspot in Bremen/Bremerhaven und warum? .

Bremen hat natürlich viele schöne Spots, aber für mich persönlich gibt es hier kaum etwas Schöneres, als abends den Sonnenuntergang vom Osterdeich aus zu beobachten, oder sich bei den derzeit hohen Temperaturen im Werdersee abzukühlen.

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Franziska Tell (GRÜNE), 28 Jahre alt

Franziska Tell Die Grünen Bremische Bürgerschaft
Bild: Grüne Bremen
  • Wie sind Sie zur Politik gekommen?.

Im Geographiestudium habe ich mich mit den Ursachen und Folgen der Klimakrise befasst. Dabei wurde mir klar, dass diese Krise nur durch politisches Handeln angegangen werden kann. Ich wollte mich nicht mehr nur über fehlendes Handeln aufregen, sondern Teil davon werden. Darum bin ich 2019 zur Grünen Jugend gegangen, und bald danach dann auch bei den Grünen aktiv geworden.

  • Wie wird das Land Bremen durch Ihre Politik bis 2027 besser?.

Vor allem durch Zuhören – egal ob Schüler*innen, Azubis oder Studierenden, ich möchte hören, was insbesondere für junge Menschen ein "besseres Bremen" eigentlich ist. Ich möchte daran mitwirken, das dann entsprechend umzusetzen. Und gleichzeitig soll im Jahr 2027 deutlich sichtbar sein, dass Bremen die Klimakrise ernst nimmt, z.B. durch den Ausbau erneuerbarer Energien oder Grünflächen, mit denen wir Hitzesommer und Co. aushalten können.

  • Worauf sind Sie am meisten stolz? .

Ich bin stolz darauf, dass mir die Grüne Jugend, die Grüne Partei und auch einige Wähler*innen in Bremen das Vertrauen ausgesprochen haben, sie als Abgeordnete zu repräsentieren. Ich habe riesigen Respekt vor dieser Aufgabe, weil Politik an so vielen Ecken gestalten kann, aber vor allem auch gestalten muss. Aber ich bin auch stolz darauf, dass mir klar signalisiert wird: Wir trauen dir zu, dass du das gut machst.

  • Was ist Ihr Lieblingsspot in Bremen/Bremerhaven und warum? .

Die Kinder- und Jugendfarm Erlebnisfarm Ohlenhof in Gröpelingen. Es ist der erste Ort, den ich in Bremen vor 10 Jahren kennengelernt habe – und auch lieben gelernt. Es ist ein wunderbarer Ort für die Tiere, die dort leben, die Natur hat dort viel Platz, und vor allem ist es für die Kinder im Stadtteil etwas ganz Besonderes. Es ist einfach schön zu sehen, wie sie Natur und Tiere kennenlernen und dabei ganz viel Spaß haben können.

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Ole Humpich (FDP), 28 Jahre alt

Ole Humpich FDP Bremische Bürgerschaft
Bild: FDP Bremen
  • Wie sind Sie zur Politik gekommen?.

Ich bin durch Bekannte zur Politik gekommen, war schon immer interessiert und wollte mitreden. Da gab es nur eine wirkliche Konsequenz: Selbst aktiv werden. Meine Grundschullehrerin sagte schon damals: "Ole wird mal Kanzler und geht in die Politik."

  • Wie wird das Land Bremen durch Ihre Politik bis 2027 besser?.

Als Opposition werden wir jeden Schritt des Senats kritisch hinterfragen. Insbesondere mit Blick auf die Schuldenbremse. Der enorme Schuldenberg Bremens darf nicht weiter wachsen. Das ist eine Frage der Generationengerechtigkeit. Gleichzeitig werden wir aber auch eigene Ideen und Impulse einbringen, um die Rahmenbedingungen für die Menschen und Unternehmen im Land zu verbessern. Wir wollen konstruktiv mitgestalten. 

  • Worauf sind Sie am meisten stolz? .

Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich die Bremerinnen und Bremer in der Bremischen Bürgerschaft vertreten darf. Eine Aufgabe, vor der ich großen Respekt habe und sehr ernst nehme. 

  • Was ist Ihr Lieblingsspot in Bremen/Bremerhaven und warum? .

Bremen ist meine Heimat, es gibt hier viele tolle Spots. Generell fühle ich mich am Wasser sehr wohl. Einer meiner Lieblingsspots ist aber sicherlich das Weserstadion. Hier habe ich viele emotionale Momente erlebt. Wenn ich an den Ab- und Wiederaufstieg von Werder denke, bekomme ich jedes Mal Gänsehaut.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 8. Juni 2023, 19:30 Uhr