Wird der brennende Autofrachter nach Wilhemshaven geschleppt?

Wird der brennende Frachter in niedersächsischen Hafen geschleppt?

Bild: Kustwachtvliegtuig

Sobald das Feuer erloschen ist, soll die "Fremantle Highway" in einen Hafen gebracht werden. Im Gespräch ist unter anderem Wilhelmshaven.

Im Fall des havarierten Autofrachters vor der niederländischen Nordseeküste ist weiter offen, ob das Schiff nach einer Inspektion möglicherweise in einen deutschen Hafen kommen könnte. Bislang lägen keine Anfragen zur Übernahme des Havaristen von niederländischen Behörden und Bergungsunternehmen vor, teilte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums in Berlin am Dienstag mit. "Auch ein Angebot von deutscher Seite ist hier nicht bekannt." Zuständig für so eine Anfrage wäre auf deutscher Seite das Havariekommando in Cuxhaven.

Im neuen Hafen soll das Schiff entladen und abgewrackt, Schadstoffe entsorgt werden. Welcher Hafen das sein wird, ist noch nicht entschieden. Verantwortlich dafür ist nach Angaben der Wasserbehörde der japanische Eigentümer des Schiffes. Die Entscheidung hängt nach Angaben des Bergungsunternehmens Boskalis auch vom Zustand des Schiffes und der Ladung ab.

Kommt der brennende Frachter nach Wilhelmshaven?

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) zeigt sich grundsätzlich offen, den Frachter in einem deutschen Hafen aufzunehmen. Wichtig sei, dass das Schiff nicht mehr auseinanderbrechen und sinken könne, sagte Meyer im NDR. Laut dem Chef des Bergungsunternehmens Boskalis, Peter Berdowski, kommen das niederländische Eemshaven oder Wilhemshaven am ehesten dafür infrage. Bremerhaven scheint hingegen keine Option zu sein. Bisher habe es noch keine offizielle Anfrage gegeben, sagte Hafenkapitän Stephan Berger zu buten un binnen.

Laut des Chemie-Experten Manfred Santen von Greenpeace sei Eemshaven am ehesten dafür geeignet. "Der Weg dorthin ist kürzer und der Wind weht dort aufs Meer hinaus", sagte Santen der Tagesschau.

Das Schiff war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch vergangener Woche Feuer ausbrach. Bei der Evakuierung war ein Mensch ums Leben gekommen. Der Brandherd könnte die Batterie eines E-Autos sein. Das muss aber noch untersucht werden.